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Tanz auf dem Teufelstisch!

Auf zum zweiten Ring. Alle Bilder: HansHans war mal wieder auf der Jagd nach Gipfeln: Und dieses mal hat er sich in die Pfalz begeben, um einen ganz besonderen Tisch zu besteigen, nämlich das Wahrzeichen des Pfälzer Waldes: Den Hinterweidenthaler Teufelstisch.

Das ist ein relativ kleiner, aber dafür ziemlich schwerer Gipfel. Sein besonderes „Markenzeichen“ ist die waagerecht aufliegende Platte auf den schmalen „Tischbeinen“. Aber keine Sorge, selbst wenn das schwächste der Beine nachgeben würde, bliebe der Tisch stehen, haben neuste Berechnungen ergeben.

 Noch nie ohne Schulterstand

Solch ein markanter Gipfel erweckt natürlich die Begehrlichkeiten eines jeden Bergsteigers, so auch meine. Dreimal war ich bisher oben. Jedesmal, wenn ich den weiten Anweg in die Pfalz auf mich genommen hatte. Allerdings  bisher noch nie ohne „fremde“ Hilfe, will heißen, nicht ohne Bauen, bzw, wie man in der Pfalz sagt – mit SchSt (Schulterstand).

Diesmal sollte es das „Teufelsdach“ – eine der schwersten Aufstiege sein (VII-UIAA) sein. Mehrmals hatte ich diesen Weg schon ins Auge gefaßt, aber jedesmal gab es Hinderungsgründe, einmal schlechtes Wetter, dann schmerzender Ellenbogen etc. Jetzt sollte es gelingen.

Die äußeren Bedingungen sind wieder mehr als suboptimal! Immer mal wieder Regenschauer, teilweise sogar Schnee, 4°C – toll! Aber es muß! Also Gurt an, Seil raus, Exen an den Gurt. Die ersten Meter sind leichtes Gelände (vielleicht V), dann kann ich schon die erste Exe klinken bevor ich mich ins Dach hinauslehen muß.

Einfach mal hängen

Mit viel Anspannung gelingt es mir noch die zweite Exe kurz vor der Dachkante zu klippen, bevor die Kraft erstmal alle ist und ich mich reinsetzen muß – ade RP! (Rotpunkt – Begehung ohne Ruhen an den Sicherungspunkten, erdacht von Kurt Albert)

Nach einigem Ausschütteln der Arme gelingt es mir mich an die Dachkante zu ziehen, die Füße verlassen den Fels, ich hänge an der Dachkante. Linkes Bein über die Kante und rübergedrückt, hochgegriffen und nächsten Haken geklippt, aufrichten und durchatmen.

Nun nur noch zwei wackelige Aufleger durchlaufen und ich bin oben. Die Arme sind dick, die Finger taub, aber ich bin glücklich – endlich ist es gelungen! Nun muß ich die Route nur nochmal RP klettern – wenn ich mal wieder zufällig in der Gegend bin;-)

Schön ist es in der Pfalz

Wenn man nicht gerade am Teufelstisch hängt, kann man in der Pfalz noch ca 100 andere schöne Gipfel aus Bundsandstein besteigen, die schöne Landschaft  per Pedes genießen, sich in einer der unzähligen Gastwirtschaften einen regionalen Wein genießen, eine der vielen Burgen anschauen, oder auch die Seele in der Bade/Saunalandschaft in Dahn baumeln lassen.

Wenn ganz schlechtes Wetter ist, was es bei uns war – Tief Niklas suchte Deutschland heim, lohnt es sich auch einen Ausflug in die Technikmuseen in Sinsheim und Speyer zu machen. Dort kann man eine Concorde von innen ansehen, oder auch eine Jumbo 747 und ein U-Boot der Bundesmarine sowie viele erstklassige Oldtimer bestaunen.

Natürlich sollte man sich in Speyer den Dom ansehen – ein Bauwerk von imposanter Architektur. Insgesamt immer wieder ein Klettergebiet für welches es sich lohnt soweit zu fahren.

Bis demnächst mit neuen Klettergeschichten – euer Hans aus dem C4


3 Responses to Tanz auf dem Teufelstisch!

  1. Timm Klein says:

    Ich weiß nicht welcher Ort auf dem Foto zu sehen ist, aber Dahn ist es nicht.

  2. Michael J. Zink says:

    Das ist Weissenburg im benachbarten Elsass !

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