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Hong Kong – Achthundert Meter Rolltreppe

Meine Tour
Wir reisten mit dem Bus von Guangzhou nach Macau (Informationen zur vorherigen Reiseroute siehe China). An der Grenze wurden wir abgestempelt und verweilten 2 Nächte in der ehemals portugiesischen Kolonie. Dann setzten wir mit der Fähre nach Kowloon (Hong Kong) über. Hier verweilten Lars drei und ich fünf weitere Nächte, bevor unser Flieger in die Heimat abhob. Wir erkundeten Kowloon, Hong Kong Island inkl. Victoria Peak. Mit der Fähre schipperten wir zur autofreien Fischerinsel, Cheung Chan.

Warum Hong Kong & Macau
Hong Kong ist die Stadt-Staat Metropole Südostasiens. Mit seinen knapp 7 Mio. Einwohnern ist die Stadt in etwa so groß wie New York und hat ebenso viel zu bieten. Daher stellte Hong Kong ein beeindruckendes Erlebnis am Schluss unserer Reise dar, das wir uns nicht entgehen lassen wollte. Außerdem verfügt die Stadt über einen weltweit operierenden Flughafen. Nach Hong Kong setzten wir mit einer Fähre von Macau über. Wir verweilten zwei Nächte in der ehemaligen portugiesischen Kolonie.

Was Sie schon immer über Hong Kong & Macau wissen wollten…
Ist Hong Kong nun chinesisch?
Schwer zu sagen. Die britische Kronkolonie wurde zwar am 1.7.1997 an die chinesische Regierung übergeben, aber es herrscht noch immer Linksverkehr (im Gegensatz zu China). Die Unterschiede beschränken sich aber nicht nur auf den Verkehr. So ist beispielsweise Englisch immer noch Amtssprache, neben Kantonesisch und der Hong Kong Dollar die anerkannte Währung. Die Bevölkerung ist extrem jung, im Durchschnitt jünger als 30 Jahre und zu 98% chinesisch.
Das Lebensgefühl, welches wir vermittelt bekamen war weniger herzlich, als jenes in China. Das liegt sicherlich in der Geschichte begründet und daran, dass die Einheimischen an Ausländer gewöhnt sind und sie nicht wie in China als etwas außerordentliches ansehen.

War Hong Kong stark versmogt?
Die Stadt war weniger versmogt als die chinesischen Großstädte. Das liegt zum einen daran, das Hitze die Wahrnehmung von Smog verstärkt. In Hong Kong war es nicht sehr heiß, im Gegensatz zu chinesischen Städten. Außerdem waren die Autos meist moderner als in China und schleuderten daher weniger Abgase in die Luft. Außerdem war dort fast keine Industrie angesiedelt, abgesehen vom Kraftwerk auf einer kleinen Insel hinter Hong Kong Island.

Wieviele Wolkenkratzer gibt es?
Eine Zahl anzugeben wäre sinnlos, da sie nach einem Monat überholt wäre. Im Lauf der Geschichte hat sich Hong Kong Island, das ist der Business Bezirk auf welchem sich die pompösesten Hochhäuser befinden, stetig erweitert. Das bedeutet, der Geschäftsteil der Insel wurde um ca. 200 Meter erweitert und mit Wolkenkratzern verziert. Kowloon, ein Stadtteil Hong Kongs, ist ebenfalls reich mit Hochhäusern bestückt. Vor allen an den Einkaufsstrassen beherbergen diese im inneren schier unendliche Einkaufspassagen, überall gibt es Geschäfte, Straßenhändler und Werbung, die blinkt und leuchtet.

Sind die Hochhäuser selbstreinigend?
Nein. Phillipino und südchinesische Putzfrauen, säubern die Büros und Wohnungen der Manager. Da sich diese jedoch nur kleine Appartments leisten können und Geselligkeit mögen, treffen sie sich Sonntags auf Hong Kong Island, zu abertausenden. Sie spielen Karten und quatschen auf den Straßen, in den Passagen, unter der Hong Kong Bank, in den Gängen des Labyrinthsystems, oder auf der achthundert Meter langen Rolltreppe.

Wie war das Essen?
Begreift man Hong Kong als kapitalistisches Experiment der Sonderklasse, wird einiges klar. Es gibt Essen für die Manager aus den Wolkenkratzern und für gut betuchte Touris. Und es gibt Essen für die breite Bevölkerung und Backpacker. Während erstere zwischen kostspieligen Restaurants internationaler Küche wählen können, bleibt den anderen die Wahl zwischen diversen amerikanischen Fastfood-Ketten. Diese waren an jeder zweiten Ecke, zu jeder Tageszeit zum Bersten gefüllt. Zudem existierten kleine Restaurants in Seitenstrassen, in denen asiatische Küche angeboten wurde, z.B. Hühnerfußsuppe. Das Essen in Hong Kong war für uns also nicht das Gelbe vom Ei. Wir ernährten uns von Fastfood und Früchten aus dem Supermarkt.
Macau hingegen entpuppte sich als Schlaraffenland. An jeder Ecke gab es Bäckerleckerein. Das vielfältige Kuchenangebot und die Backwaren sind eine Spezialität Macaus. Noch bevor wir den ersten Snack aufaßen, kehrten wir in den zweiten Landen ein und dann am dritten und vierten, … so lange bis der Bauchnabel nach außen Stand. Ich weiß nicht was die Bäcker dort hineinmischten, aber klar ist: Diese Süßigkeiten bargen einen enormen Suchtfaktor.


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