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Unentdecktes Juwel Mittelamerikas

Meine Tour
August 2001: Von Managua ging es schleunigst nach Granada am Nicaragua-See, um von dort überzusetzen zur Isla de Ometepe. Dort auf den Vulkan Concepción, dann zum Entspannen nach San Ramón. Nach einer herrlichen Woche Ometepe mit Fähre und Bus nach San Juan del Sur am Pazifik und dann über Playa Majagual nach Leon. Zum Schluß zog es mich noch einmal nach Granada, um von dort aus Touren zu unternehmen: z.B. in den Parque Nacional Volcán de Masaya.

Warum NICARAGUA
Ich gestehe, ich habe eine absolute Schwäche für Lateinamerika. Als ich dann noch bei L’Tur derart günstige Flüge sah, hielt mich nix mehr und ich meinte, nun endlich mal selbst vor Ort schauen zu müssen, ob all das Gute, was ich bisher von einigen Rucksackreisenden über Strände, Vulkane und Menschen Nicaraguas gehört hatte, auch wirklich wahr ist. Vor allem zog es mich aber auch deshalb dorthin, weil mir bekannt war, dass in Nicaragua bei weitem nicht so viele Touris sein würden, wie in Guatemala oder Costa Rica.

Was Sie schon immer über NICARAGUA wissen wollten…

Ist es gefährlich, in Nicaragua zu reisen?
Grundsätzlich überhaupt nicht. Das Land ist wesentlich ruhiger und entspannter als z.B. seine Nachbarn Guatemala, Honduras oder El Salvador. Der Tourismus hat noch nicht großflächig Einzug gehalten und somit hält sich auch die Kriminalität gegenüber Touristen sehr in Grenzen. Trotzdem ist es sinnvoll, Wertsachen nicht zur Schau zu tragen, denn man sollte immer bedenken, dass man sich im zweitärmsten Land des amerikanischen Kontinents befindet. Ausdrücklich abzuraten ist vom alleinigen „Rumspazieren“ in Managua nach Einbruch der Dunkelheit!

Welche gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sollte man treffen?
Typhus- und Hepatitis A+B-Impfungen sind dringend zu empfehlen. Allerdings muss man mit der Hepatitis-Impfung spätestens vier Wochen vor Abflug beginnen, da das zweite Mal vier Wochen später, das letzte Mal ein halbes Jahr später geimpft wird. Ausserdem sollte man ausreichend Sonnencreme mitnehmen, die Sonne brennt fast immer gnadenlos! Malaria kann auch in Nicaragua vorkommen. Dem vorbeugen kann man mit verschiedenen Präparaten, jedoch sollte man die Finger von einer Hardcore-Prophylaxe mit Lariam lassen! Dies schlägt viel zu schwer auf die Leber und auch dann hat man keinen hundertprozentigen Schutz. Besser ist es, sich vor Insektenstichen zu schützen.

Was darf man keinesfalls in Nicaragua verpassen?
Meine Toplist: 
- Parque Nacional Volcán de Masaya 
- Laguna de Apoyo 
- Isla Ometepe mit Besteigung des Concepcións 
- San Juan del Sur bzw. Playa Majagual 
- Bearded Monkey Hostel in Granada und Via Via Hostel in León 
- Selva Negra, das Bergland im Norden mit beeindruckenden 
Landschaften und herrlichen Kaffeeplantagen 
- Bei längerem Aufenthalt auch sicherlich ein Trip auf die Isla del 
Maíz in der Karibik

Was ist sehenswert in Managua?
Managua eignet sich eigentlich nur für die erste Nacht, denn die Stadt ist – bescheiden gesagt – vollkommen unattraktiv. Sie wurde 1972 von einem verheerenden Erdbeben fast vollständig zerstört und danach wurde das Stadtzentrum nicht wieder aufgebaut. Wenn man sich am Präsidentenpalast befindet, sieht man rundherum entweder riesige vor sich hin vegetierende Grünflächen oder einige, kleine, eiligst zusammengeschusterte Häuslein. Auch der Managua-See ist keinesfalls eine Besichtigung aus der Nähe wert: Er ist seit langer Zeit sich selbst und dem Abfall der Anrainer überlassen. Er stinkt bestialisch, ist umgekippt und wirklich nur vom Somoza-Hügel über der Hauptstadt aus zu genießen. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick weit über das fröhlich vor sich hinblühende Managua hinaus.

Muß man sich auf die Vulkanbesteigung speziell vorbereiten?
Wenn man von Granada aus auf die Isla de Ometepe kommt, befindet man sich eigentlich schon am Fuße des Concepción und es bietet sich an, ihn gleich zu besteigen. Es wird davon abgeraten, das ohne Führer zu tun (wegen des oft zugewachsenen Pfades), trotzdem ist es möglich. Oben angekommen, genießt man einen fantastischen Ausblick über den See und bei gutem Blick lässt sich auf der einen Seite der Pazifik, auf der anderen der Atlantik erkennen – verdiente Belohnung nach bis zu fünf Stunden hartem Aufstieg! Danach kann man sich in San Ramón vom physischen Stress erholen: Pures Relaxen, mit Seeblick und Sonnenuntergang aus der Hängematte heraus, das kriegt man in der „Estación Biológica“. Bootsausflüge am Ufer entlang, wo Affen ständig probieren, mitgenommen zu werden oder ein kleiner Trek in einem ausgetrockneten Flussbett zum zwei Stunden entfernten Wasserfall durch unberührten Regenwald sind absolut beeindruckend. Mit Leih-MTBs kann man den gesamten Südteil der Insel umrunden und dort hin kommen, wo dem Anschein nach noch nie ein Touri vorbeigekommen ist. Zumindest erscheinen die Leute einem so natürlich, lieb und hilfsbereit, dass man aus dem Staunen kaum mehr herauskommt!


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