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Was ihr habt nur den Rucksack? Kein Hotel?

Meine Tour
Unsere Tour ist eine Rundtour über die Westhälfte Mallorcas gewesen. Wir sind von Palma aus mit dem Zug an die Westküste nach Port de Soller gefahren. Von dort aus durch das Tramuntana-Gebirge zum Kloster Lluc gelaufen. Weiter nach Port de Pollenca inklusive Mallorcas Nordspitze, das Kap Formentor. Nach einem Abstecher nach Alcúdia geht’s über die Inselmitte wieder zurück nach Palma. Und zu guter Letzt noch einmal an die Süd-West-Spitze.

Warum MALLORCA
Die Insel ist sehr nah (2 Flugstunden), man ist sofort in der Sonne. Außerdem hat Mallorca mehr als den Ballermann zu bieten. Gebirge, ruhige Buchten, eine interessante Geschichte und natürlich auch Sonne und Meer lassen eigentlich keine Urlaubswünsche offen. Einer der Hauptgründe für uns war allerdings auch der Reisepreis – Nur-Flug-Angebote gibt es schon unter 100 €. Da es sich dabei um Last-Minute-Angebote handelt, ist ein solcher Trip besonders geeignet für Kurzentschlossene.

Was Sie schon immer über MALLORCA wissen wollten…
Wie komme ich auf Mallorca von A nach B?
Bus: Mallorca verfügt über ein ausgeprägtes Busnetz. Fast jeder Ort ist damit erreichbar. Die Busse starten fast alle in Palma, Fahrpläne erhält man in jeder Touristinformation, in Palma auch direkt am Placa d’Espana. Achtung bei Saisonwechsel ändern sich auch immer die Busfahrpläne, die geänderten Fahrpläne erhält man aber zeitigstens ein bis zwei Wochen NACH dem Wechsel – das ist normal!
Bahn: Mallorca hat genau zwei verschiedene Zugstrecken. Die eine, Palma-Inca, gehört zur spanischen Bahngesellschaft, ist vergleichbar mit einer deutschen S-Bahn. Einziger Vorteil gegenüber dem Bus ist der Preis. Nummer zwei ist besonders empfehlenswert – der Tren de Soller. In alten klapprigen Holz-Waggons geht es von Palma durch das Tramuntana-Gebirge nach an die Westküste nach Soller. Dabei geht es vorbei an Orangen- und Zitronenplantagen, durch schroffe Täler und alte Tunnel. Die Bahn wurde 1912 in Betrieb genommen und seit dem kaum verändert. Tipp: Nicht den Tren Touristico nehmen, hier zahlt man wegen zwei oder drei Fotostopps gleich das doppelte. Der „normale“ Zug fährt die gleiche Strecke und es fahren weniger Touristen mit.
Per Anhalter: Ist nicht immer einfach (Es fahren nur mini-kleine Mietwagen!), grundsätzlich kommt man aber zu zweit fast immer weg.
Zu Fuß: Wanderkarten sind fast immer schlecht, ebenso die Ausschilderung von Wanderwegen. Mehrere Karten, verschiedene Reiseführer und durchfragen können hier allerdings helfen. Achtung: Viele Wanderwege enden abrupt am Zaun, da der Großteil Mallorcas privat ist. Das kann sich immer wieder ändern, da manche Besitzer das eine Jahr den Wanderweg offen lassen, im nächsten aber keinen mehr durch lassen. Beim Wandern auch auf einen ausreichenden Wasservorrat achten – Trinkwasser ist im Sommer eher rar.
Auto/Mofa/Fahrrad: gibt es überall zu leihen – ein Preisvergleich lohnt immer! Eine Kreditkarte ist dabei von Vorteil, da sonst eine Kaution in bar hinterlegt werden muss!

Wo kann ich günstig auf Mallorca übernachten?
Grundsätzlich darf auf Mallorca überall gezeltet werden. ABER: Dabei muss man mindestens 50 Meter vom Meer entfernt sein, Müll usw. sollte niemals zurückgelassen werden. Außerdem ist auf Privatgrundstücken (80% der Insel) immer der Besitzer zu fragen, sonst kann man böse Überraschungen erleben. Zeltplätze gibt es nur zwei offizielle: am Kloster Lluc (sehr urban) & in Can Picafort (eher für Wohnwagen). Klöster bieten fast immer eine einfach aber günstige Übernachtungsmöglichkeit. Am besten jeweils vor Ort fragen. Hostales sind vom Preis her mit deutschen Jugendherbergen zu vergleichen. Gibt es in fast jedem Ort. Eine Übersicht bekommt man in der jeweiligen Touristinformation. Hotels sind den Pauschaltouristen vorbehalten, kurzfristige Buchungen über Omas Reisebüro sind natürlich jederzeit möglich!

Was gibt’s auf Mallorca zu sehen?
Das Tramuntana-Gebirge bietet geniale Wandermöglichkeiten für kurze, aber auch längere Touren. Herrliche Landschaft, oft mit einem luftigen Blick auf das Meer verbunden.
Cap Formentor: ist der nördlichste Zipfel Mallorcas. Eine schmale Felszunge die über 10 Kilometer ins Meer reinragt. Eine Straße schlängelt sich über 18 Kilometer durch schroffe Felsen bis zu einem Leuchtturm. Cap Formentor empfiehlt sich als Tagestour von Port de Pollenca mit Mofa oder Fahrrad. Ein Bus fährt nicht dorthin.
Palma: ist die Hauptstadt der Balearen. Über dem Meer thront weithin sichtbar die Kathedrale „La Seu“, die auf den Trümmern der früheren Moschee steht. In Palmas Altstadt gibt es gemütliche kleine Kneipen in engen Gassen – man sollte ruhig die Hauptstraßen verlassen. An regnerischen Tagen kann man sich auch die Zeit in zahlreichen Museen vertreiben.
Hafen in Palma de Mallorca: Hier kommen die Schiffe aus Spanien und angrenzenden Mittelmeer-Ländern an. Unzählige Yachten dümpeln vor sich hin. Ein Hafenspaziergang lohnt sich! Für Frühaufsteher ist vor allem noch die Fischerei interessant – gegen 5 Uhr fahren die Fischer aufs Meer.

Was man sich nicht unbedingt antun muss?
Ballermann & Schinkenstraße: Hier wird von früh bis spät gesoffen, das darf man hier auch niemanden übel nehmen. Es ist deutscher als in Deutschland, es ist laut und hässliche Hotelburgen verschandeln die Platja de Palma. Wer allerdings auf Party aus ist, findet hier alles was er dazu braucht.
Port de Alcudia: Touristenzentrum, welches eigentlich nur Bettenburgen beheimatet. Außerdem eifert man hier dem Ballermann nach. Wasser und Strand sind eher minderer Qualität. Nicht zu verwechseln mit Alcúdia selbst – hier gibt’s viele nette, kleine Kneipen und eine sehenswerte Altstadt.
Inca ist eine alte Lederstadt und die wohl industriellste Stadt der Insel. Ansonsten gibt’s hier nicht viel zu sehen. Wer Ledersachen sucht, findet sie hier allerdings garantiert.


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