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Reisebericht: Albtal.Abenteuer.Track im Schwarzwald

Titelbild schwarzwald

„Was? Abenteuer im Schwarzwald!? Was für ein Abenteuer soll das denn sein!? Für Kurgäste und RenterInnen?“ So oder so ähnlich lautete meine erste Reaktion, als ich Google fragte, welche Wandermöglichkeiten Deutschland so bereithält, und auf den Albtal.Abenteuer.Track stieß.

Doch schon beim Planen meiner 3-Tages-Tour über Komoot stellte ich fest, dass es auf diesem Wanderweg durchaus anstrengende Passagen gibt, und zwischen 700 und 1000 Höhenmeter pro Tag muss man ja auch erst mal schaffen.
Also Zelt ausgeliehen, Trekkingmahlzeiten vorbereitet, dicken Dauenschlafsack eingepackt – immerhin haben wir Anfang März – und los ging die Tour. Obwohl ich nur das Nötigste einpackt hatte (dachte ich), wog mein Rucksack am Ende doch knapp 12 kg. Ohne Wasser. Denn das wollte ich mir unterwegs aus Bächen filtern.

schwarzwald

Los ging meine Tour in Marxzell (ca. 30 Minuten mit der S-Bahn von Karlsruhe entfernt), über Bad Herrenalb und einmal um Zieflensberg herum, bis ich dann drei Übernachtungen und ca. 55 km später in Hörden bei Gaggenau ankam.
Übernachtet habe ich jeweils im Zelt bei kleinen „Hütten“, die aber aufgrund ihrer Größe eher Unterstellmöglichkeiten mit Sitzbänken als wirkliche Hütten waren. Aber dafür gab es immer eine Feuerstelle. Und Feuer hebt ja bekanntlich die Moral.

Die Wege

Die Wege waren sehr abwechslungsreich und haben den Begriff „Abenteuer“ an so manchen Stellen definitiv verdient. Von Bachüberquerungen über steile Waldwege, bei denen man sich so fragt: „Muss ich hier wirklich durchs Unterholz kriechen?“, bis hin zu kleinen Seilpassagen quer durch den Wald war alles dabei.

Was mich persönlich besonders überraschte, war, dass es Abschnitte auf der Tour gab, die noch mit Schnee bedeckt waren. Die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 10 und 15 Grad, trotzdem war an manchen Stellen der steinige Weg sogar vereist, sodass man eigentlich Steigeisen oder zumindest Grödel gebraucht hätte, um sicher weiterlaufen zu können. Mit Steigeisen in den Schwarzwald fahren, wäre mir dann doch etwas too much. Abenteuer.Track hin oder her :)

So kam ich mit meinen normalen Schuhen eher rutschend voran.

Sommer- oder Wintertour? Im März im Schwarzwald ist es beides.

Für Besserwisser

Albtal: Die Gegend hat ihren Namen von dem Fluss: Die Alb. Der Name hat also mit der Weidefläche nichts am Hut. Die Alb eignet sich hervorragend, um Wasservorräte aufzufüllen.

Die Alb fließt vom Schwarzwald zum Rhein.

Der Großteil des Schwarzwaldes ist sogenannter Bannwald: So nennt man Wälder, in denen an vielen Stellen dem „natürlichen Verlauf“ nachgegeben wird. Das heißt, dass größtenteils ein Verbot von forstwirtschaftlicher Nutzung herrscht. Dadurch ist ein Bannwald auch reich an abgestorbenem Holz. Diese reinen „Naturwälder“ sind wichtige Rückzugsorte für bedrohte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.

Anfänglich war es zwar etwas ungewohnt, durch so viel „ungepflegten“ Wald zu laufen, aber nach nur wenigen Stunden hatte dieses wüste und wilde Ambiente seinen eigenen Charme.

Typisches Fundstück in einem Bannwald

Fazit

Der Albtal.Abenteuer.Track hat seinen Namen verdient. Es war auf jeden Fall abenteuerlich. Und genau deswegen auch klar zu empfehlen für alle, die in den Süden, aber nicht bis in die Alpen wollen.


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