Testbericht: Soto Fusion Trek

von , 5. März 2024

Das große Geschwisterchen des Windmasters mit gleichen Stärken

Die Kocher Fusion Trek und Windmaster von SOTO sind insoweit vergleichbar, als das diese sich die gleiche Ventiltechnik und das gleiche Konstruktionsprinzip des Brenners teilen.

Durch die schalenförmige Konstruktion des Brenners ist der Kocher wenig windanfällig. Er geht mit dem Wind genauso spielerisch um, wie der SOTO Windmaster – und ignoriert ihn. Soto hat sich auch bei diesem Kocher die Mühe gemacht das Flammenbild sehr fein auszubilden.

Durch den größeren Brenner kann die Flamme die Wärmeenergie gleichmäßiger (und damit besser) auf den Topf verteilen. Vor allem bei größeren Töpfen ist das wirklich von Vorteil. Wenn der Kocher voll aufgedreht ist und seine 3260 Watt Leistung entfaltet sieht man sehr schön wie die Schale des Brenners anfängt zu glühen.
Hier gilt das Gleiche wie ich beim Test zum SOTO Windmaster schon erwähnt habe: nur weil der Kocher nach dem Ausschalten kalt „aussieht“, ist er es noch lange nicht!
Das verbaute Ventil ist von den Innereien her das gleiche wie beim SOTO Windmaster. Das Gehäuse wurde auf den neuen Anwendungsfall angepasst und sieht somit etwas anders aus. Dennoch kann das Ventil durch seinen Aufbau den Druckabfall in der Kartusche kompensieren, sowie umweltbedingten Druckschwankungen entgegenwirken. Dies macht sich in einem gleichmäßigeren Flammenbild bemerkbar.
Der Schlauch ist sehr flexibel. Das entspannt das Auf- sowie Abbauen des Kochers sehr. Desweiteren verfügt er über einen Gewindeanschluss für Schraubkartuschen (Lindal).

Im Lieferumfang ist der Kocher selbst, eine Bedienungsanleitung und ein Packsack enthalten.

Aufbau und Inbetriebnahme

Für den Aufbau wird der Kocher dem Packsack entnommen. Der Kocher liegt jetzt im gefalteten Zustand vor.

Als nächstes wird der Schlauch abgewickelt und die Standfüße, die gleichzeitig auch die Topf-Auflage bilden, werden ausgeklappt. Die Standfüße rasten dabei fühlbar an den vorgesehenen Positionen ein. So bildet sich eine dreiteilige Topfauflage.

Anschließend wird die Bedienhilfe des Ventils ausgeklappt und das Ventil mit der ¼-Umdrehung geschlossen. Im komplett geschlossenen Zustand lässt sich die Bedienhilfe nicht mehr einklappen.

Um den Kocher zu vervollständigen fehlt nur noch eine Kartusche. Diese wird über das Gewinde am Ventil angeschraubt und neben den Kocher gestellt. Da die Kartusche keine tragende Funktion hat, wird kein Kartuschenfuß benötigt. Weiterhin kann die Kartusche bei niedrigen Umgebungstemperaturen in ein Wasserbad gestellt werden (klick hier für mehr Info), damit dieses als Wärmesenke fungiert und das Gas mit einem konstanten Druck in den Kocher geleitet werden kann. Mit dem Anbau der Kartusche ist der Aufbau abgeschlossen.

Dos & Don’ts

Für den Betrieb des Kochers ist neben dem aufgebauten und betriebsbereiten Kocher selbst, eine externe Zündquelle notwendig. Das Ventil wird so weit geöffnet, dass hörbar Gas ausströmt. Danach wird der Kocher entzündet und ist vollumfänglich regelbar.
Nachdem dem das Ventil geschlossen wurde, ist der Kocher noch nicht aus. Das restliche Gas aus dem Schlauch wird noch verbrannt. Dies nimmt einige Sekunden in Anspruch. Im Anschluss ist der Kocher aus, aber noch nicht kalt.
Nach dem Abkühlen kann der Zusammenbau in umgedrehter Reihenfolge wie der Aufbau erfolgen.

Der Kocher funktioniert im Betrieb tadellos und setzt genau das um, wofür er gekauft wurde. Die Heizleistung ist hervorragend und die Windstabilität lässt keine Wünsche offen.
Die Verwendung von kleinen und großen Töpfen stellt kein Problem dar. Der kleinste verwendete Topf hatte einen Durchmesser von 120mm (hier SOTO New River Pot). Selbst der große Wasserkessel schöpft das Maximum der Topfauflage gerade so aus.

Bedingt durch die niedrige Bauhöhe ergibt sich ein niedriger Schwerpunkt des Kochers in Kombination mit einem Behältnis oben drauf. In Kombination mit den großflächig aufbauenden Standfüßen ergibt sich eine extrem hohe Standsicherheit. Diese kann auch auf leicht unwegsamen Gelände gewährleistet werden.
Die Fläche unterhalb des Kochers erwärmt sich während der Benutzung deutlich. Der Wärmeeintrag durch die Reflexion vom Topf ist so hoch, dass die Temperaturen deutlich über das Niveau „handwarm“ steigen. Extrem leicht entflammbare Untergründe und nur leicht hitzebeständige Oberfläche, wie zum Beispiel Kunststoffe sollten als Untergrund vermieden werden. Abhilfe schaffen hier spezielle Hitzeschutzunterlagen oder einfach ein mehrfach gefaltetes Stück Alufolie in der passenden Größe.

Der Kocher sollte wenn möglich nicht mit 450g Kartuschen verwendet werden. Dadurch kommt der Schlauch dem heißen Topf und eventuell den Flammen sehr nahe. Die Verwendung einer 230g Kartusche ist empfehlenswert. Sollte nur eine 450g Kartusche zur Verfügung stehen, ist es ratsam den Kocher und die Kartusche auf zwei unterschiedliche Höhenebenen zu stellen. Dabei sollte die Kartusche niedriger stehen als der Kocher. Damit wird quasi die Verwendung einer 230g Kartusche simuliert. Um den Höhenunterschied herzustellen eignen sich kleine Kisten, Bretter, nicht genutzte Töpfe und Pfannen oder auch ein Baumstumpf.

Sollte keine Wärmesenke zur Verfügung stehen und/oder die Kartusche wirklich restlos geleert werden, kann die Kartusche umgedreht werden. Durch die druckregulierenden Eigenschaften des Ventils entsteht keine Stichflamme und der Kocher brennt wie gewohnt mit einem gleichmäßigen Flammenbild weiter. Konstruktiv bedingt ist der Kocher für diese Art des Betriebs eigentlich nicht ausgelegt, da ihm die notwendigen Stützfüße fehlen. Im Notfall hält die Konstruktion diesen Belastungen kurzzeitig stand.

Zusammengefasst

Der SOTO Fusion Trek ist ein leistungsstarker Kocher für größere Töpfe. Bauartbedingt verfügt der Kocher über eine hohe Standsicherheit, bei niedrigem Schwerpunkt. Die Flamme ist sehr fein und lässt sich gut regeln. Nur der Betrieb mit 450g Kartuschen sollte vermieden werden. Mit einer Bastellösung und Improvisation können etwaige Probleme behoben oder umgangen werden.
Wer einen Kocher für größere Mahlzeiten sucht, wird hier fündig.

Testbericht: Berghaus MTN Arête Synthetic-Hoodie

von , 1. Februar 2024

 

Da ich grundsätzlich alles gut finde was leicht und lila oder schwarz ist, hab ich mich total gefreut mit dem MTN Arête Isolationshoodie von Berghaus auf Tour gehen zu dürfen. Dabei handelt es sich um die leichteste synthetische Isolationsjacke in unserem Programm und eignet sich damit perfekt für alle, die eine sehr leichte Alternative zur Daune suchen (und alle UL-Fans natürlich auch :-)). Da ich in Bewegung viel schwitze, bevorzuge ich synthetische Füllungen, weil diese weniger empfindlich auf Nässe von innen und außen reagieren.

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Erstmal zu den technischen Details:

Der MTN Arête Hoodie ist mit 40 g/m² Hydroloft® Elite, einer synthetischen Isolation aus 50% Recyclingfasern, gefüllt. Für dieses vergleichsweise geringe Füllgewicht hielt mich die Jacke in Kombination mit einem Fleece dennoch bei ca. 10 Grad warm genug.

Außen ist die Jacke mit einer PFC-freien wasserabweisenden Imprägnierung ausgestattet, sodass leichter Nieselregen gut vom Außenmaterial abperlt. Das dünne Material ist, wie viele (ultra)leichte Stoffe, nicht optimal für dichtes Gestrüpp oder ausgiebigen Felskontakt geeignet. Als Isolationsjacke wird sie aber ja sowieso unter einer „robusteren“ Außenschicht angezogen. Allein getragen fühlt sie sich an wie ein warmer Hauch von Nichts.

Das Besondere an der Jacke:

Sie ist als Wendejacke konzipiert mit einer „warmen“ und einer „kalten“ Seite. Diese werden durch zwei Icons (Flamme und Schneeflocke) am Saum angezeigt. Trage ich die Flamme nach außen ist mir wärmer.

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Das funktioniert, weil das winddichte Material entweder direkt am Körper oder ganz außen getragen wird. Es wird also reguliert, wie viel Luft als Isolationsschicht eingeschlossen wird. Winddicht ist die Jacke durch das Design ohne Steppnähte, egal von welcher Seite sie getragen wird. Beide Seiten unterscheiden sich auch in ihrer Atmungsaktivität nicht.

Test:

Ich testete die Jacke eine Woche während einer Trekkingtour in den Pyrenäen auf ca. 2000 Metern Höhe. Dabei sollte mein Rucksackgewicht inkl. Zelt so niedrig wie möglich sein, um die mehr als 1000 Höhenmeter Aufstieg pro Tag gut zu bewältigen. Dafür ist die Berghaus Mtn Arête Jacke mit 189g (nachgewogen) in Damengröße M optimal geeignet.

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Dadurch, dass ich die Jacke wenden konnte wenn es mir zu warm wurde, ist sie meiner Meinung nach für Trekkingtouren von Frühsommer bis Herbst im Zwiebelsystem geeignet. Während zwei Tagen auf dem Forststeig in der heißen Septemberwoche war die Jacke fast schon zu warm für mich.

Die Taschen der Jacke sind höher gesetzt und können so auch mit geschlossenem Hüftgurt des Rucksacks oder trotz Klettergurt benutzt werden. Durch das glatte Material trägt sie sich sehr gut unter einer Regenjacke. Die flexiblen Ärmelbündchen haben mir außerdem sehr gut gefallen, da sie beim Abwasch machen oder Wasserholen bequem nach oben geschoben werden können und die Jacke so nicht nass wird.

Pros:
– Wendedesign sehr gelungen und praktisch
– für ihr Füllgewicht erstaunlich warm
– extrem leicht
– hoher Tragekomfort

Cons:
– eher dünnes, ultraleichtes Material

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Fazit:
Beim MTN Arête Synthetic Hoodie handelt es sich um eine sehr leichte, vielseitige Isolationsjacke, die sich genauso bequem auf hohen Bergpässen, bei kühlen Temperaturen auf dem Rad in Berlin oder als Kopfkissen beim nächsten Interrail-Abenteuer einsetzen lässt. Sie überzeugt mich durch das Wendedesign, mit dem ich einem Überhitzen kurzfristig entgegenwirken kann und das mir für wenig Gewicht noch „mehr Jacke“ liefert.

Testbericht: Gränsfors Forstbeil – Handwerkskunst in Perfektion

von , 24. November 2023

Handwerkskunst in Perfektion

Ein Jägerbeil von Gränsfors ist seit Jahren ein treuer Begleiter im elterlichen Garten und auf Reisen gen Norden. Es ist scharf, schnitthaltig und auf aufgrund seiner kompakten Größe handlich zu führen. Daraufhin wuchs in mir der Wunsch nach einem eigenen Beil von Gränsfors. Fündig wurde ich beim Forstbeil.

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Es ist circa 100g schwerer als das Jägerbeil und ähnlich groß. Die Form des Kopfes und die Stielformen unterscheiden sich aufgrund des angedachten Verwendungszwecks beträchtlich. Das Jägerbeil ist eher zum Häuten von erlegten Tieren gedacht, das Forstbeil hingegen für Arbeiten im Forst. Die Kopfform vom Jägerbeil ist hinten abgerundet, um die Tierhäute nicht zu verletzen. Das Forstbeil ist auf der Rückseite glatt und eignet sich daher zum Eintreiben von Keilen oder Nägeln. Zeltheringe können damit auch in den Boden getrieben werden. Bei der Verwendung als Hammer sollte man tunlichst vermeiden sich mit dem Kopf selbst zu schlagen. Die Schneide ist scharf und hinterlässt entsprechende schmerzhafte Spuren. Die Schneiden der beiden Beile unterscheiden sich von der Länge her nicht und sind für Gartenarbeiten mehr als ausreichend geeignet.

Durch die schmale Form des Forstbeils eignet es sich eher zum Schneiden als zum Spalten von Holz, wobei letzteres möglich, aber deutlich erschwert ist. Hierfür sind Spaltäxte besser geeignet, da die Kopfform dieser eher dem eines Keils ähnelt, als dem eines Messers. Apropos Messer, ich war mir über die Schärfe dieses Beils durchaus im Klaren. Mich hat es trotzdem erstaunt, als ich damit kurz nach dem Kauf Papier schneiden konnte. Das ging besser als mit den meisten täglich genutzten Küchenmessern.

Durch frisches Holz geht das Beil wie Butter und die Holzschnitzel werden großvolumig ausgeschnitten. Bei trockenem wesentlich härterem Holz sind die Holzschnitzel wesentlich kleiner und die Arbeit ist mühsamer, gerade hier macht sich die Schärfe der Schneide aber bemerkbar. Mit den günstigen Äxten und Beilen, die sonst noch so im Garten Einsatz finden, hat die Arbeit mit dem Forstbeil nicht viel zu tun. Es ist jedes Mal eine Freude mit damit zu arbeiten. Die günstigen Äxte und Beile haben dennoch ihre Daseinsberechtigung. Sobald ein Stumpf ausgegraben werden muss und die Wurzeln durchtrennt werden müssten, nutze ich lieber diese. Die Arbeit ist zwar wesentlich mühsamer, aber die Möglichkeit gegen einen Stein zu schlagen und der Kontakt mit Erdreich sind der Schärfe nicht zuträglich.

Wenn am Wochenende nur am Sonntag Zeit ist, Sträucher oder etwas dickeres Gehölz zu entfernen oder zu zerkleinern, machen sich handliche und scharfe Beile super um diese Arbeiten geräuscharm auszuführen. Wenn ein Baum zurückgeschnitten werden soll, kann mit einem Beil die grobe Arbeit gemacht werden. Die Feinarbeit erfolgt dann mit einer Säge. Der Stiel ist so geformt, dass beim Schlagen ein Rausrutschen aus der Hand möglichst verhindert wird. Die Oberfläche ist glatt geschliffen und fühlt sich angenehm an. Am Ende am Stiel ist eine Bohrung vorgesehen. Hier könnte zum Beispiel eine Schnur durchgezogen und das Beil daran aufhängen werden.

Die Schneide wird für den Transport mit einem Schneidenschutz aus Leder geliefert. Sollte dieser mal verloren gehen, besteht die Möglichkeit diesen als Ersatz nachzukaufen.

Die Verarbeitung ist so gut, dass das Beil als Dekoration dienen könnte. Dafür ist es aber meiner Meinung nach zu schade. Auch wenn es wunderschön anzuschauen ist, wird nur die Arbeit damit diesem Beil gerecht.

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Die Geburtsstätte des Forstbeils von Gränsfors in Schweden kann besucht und besichtigt werden. Für alle die sich für die Herstellung dieser Äxte und Beile interessieren, lohnt sich ein Besuch bei Gränsfors Bruk in Schweden, vor allem wenn man eh schon in der Ecke Schwedens ist. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit mit einer Axt oder einem Beil mehr nach Hause zu kommen ziemlich hoch.

Testbericht: Petzl Iko Core

von , 3. November 2023

© 2020 PETZL DISTRIBUTION-MARC DAVIET

Auf der Suche nach einer leichten, aber dennoch hellen Lampe zum Laufen, fand ich die Petzl Iko Core.

Warum die Iko, warum Petzl?
Ins Auge stachen mir die Konstruktion, sowie die Verwendung des Petzl Core Akkus. Wenn eh schon Produkte von Petzl im eigenen Besitz sind, welche den Akku verwenden, ist es sinnvoll innerhalb des Systems zu bleiben. So erspart man sich die Verwendung von AAA-Akkus. Zum Aufladen benötigt das System weiterhin nur ein Handy-Ladegerät und ein entsprechendes Kabel. Da liegt der Gewichtsvorteil auf der Hand. Der Aufbau mit der Lampe vorn und dem Akku hinten verspricht eine ausgezeichnete Gewichtsverteilung.

Tragekomfort
Die Lampe kann auf zwei Arten getragen werden. Den Akku relativ hoch am Kopf, wobei vergleichsweise viel Druck ausgeübt wird. Oder den Akku relativ tief am Kopf. Dadurch ist der ausgeübte Druck geringer, aber die Gummibänder könnten die Ohren berühren. Das kann als unangenehm empfunden werden. Durch das geringe Gewicht ist sie sonst aber kaum zu spüren beim Tragen.

Das stabile Band soll eine angenehme gleichmäßige Druckverteilung am Kopf ermöglichen. An meinem Kopf hatte ich dennoch immer einen Druckpunkt vorn auf der Stirn. Das Gestaltet sich eventuell anders, falls man zum Beispiel zusätzlich eine Mütze trägt, oder einen Helm.

Helmkompatibilität
Laut Petzl ist die Lampe mit allen aktuellen Helmen von Petzl kompatibel. Bei dessen älteren Helmen oder Helmen anderer Hersteller muss sich eine Bastellösung ausgedacht werden. Petzl bietet hier Kopfbandhalter zum Aufkleben im eigenen Sortiment an. Zum Teil gibt es Erfahrungsberichte die besagen, dass die Lampe falsch herum getragen besser auf einen Helm passte.

3 Verschiedene Leuchtmodi
Die Lampe selber ist im Winkel verstellbar und wurde mit drei Leuchtmodi ausgestattet. Innerhalb der Lampe wurden unterschiedliche Linsen vor die LEDs gesetzt. Dadurch entstehen zwei Lichtkegel. Der eine Lichtkegel ist sehr breit aufgefächert und bietet eine gute Rundumsicht. Im Stand bis vor die Füße. Der andere Lichtkegel ist sehr eng, leuchtet dafür sehr weit. Im ersten Leuchtmodus wird nur der breit aufgefächerte angesteuert. Im zweiten, sowie im dritten Leuchtmodus werden beide Lichtkegel in unterschiedlicher Helligkeit angesteuert.

Die Lampe bemerkt selbständig ob der Core Akku oder AAA-Akkus verwendet werden und stellt dann unterschiedliche Helligkeiten zur Verfügung. Bei der Verwendung des Core Akkus ist die Lampe insgesamt heller.

Sehr praktisch
Der mitgelieferte Packsack dient gleichzeitig als Diffusor. Damit kann die Lampe als Tischbeleuchtung benutzt werden. Man kann sie aber natürlich auch aufhängen, oder als Halsband tragen. Wenn man die Lampe in den Packsack steckt, sollte diese nicht länger als 48h darin verweilen, da sich sonst das Kopfband verformt. Übrigens kann man den Transportbeutel auch bei Petzl nachkaufen.

Akku
Weiterhin wurde eine kleine Status-LED verbaut. Diese leuchtet bei jedem Ausschalten der Lampe kurz auf. Wenn sie grün leuchtet hat der Akku noch zwischen 100% und 30% seiner Kapazität. Leuchtet es rot liegt die Kapazität bei unter 30%. Wenn die Lampe während des Betriebs auf einmal schlagartig dunkler wird, ist auch das ein Zeichen dafür, dass die Kapazität des Akkus langsam erschöpft ist. Generell hält der Akku auf niedrigster Leuchtstufe aber schon echt ewig.

Daten vom Hersteller sind hier wie folgt (mit Core-Akku):
Maximale Leuchtzeit: 6 lumen – 10m Leuchtweite – 100 Stunden
Standard Modus: 100 lumen – 45m Leuchtweite – 9 Stunden
Maximale Power: 500 lumen – 100m Leuchtweite – 2,5 Stunden

Beim Laufen im Dunkeln ist es bei mir der Fall, dass die Umgebung eigenartig eindimensional wird. Dadurch ist die Sturzwahrscheinlichkeit erhöht.

Was will man mehr?
Alles in allem eine schöne Lampe, die sich gut trägt und echt leicht ist – und dabei wunderbar hell.

iko

Testbericht: Soto Windmaster

von , 27. Oktober 2023

SOTO Windmaster – Der Name ist Programm

In Folge vom Kauf des Soto New River Pot entdeckte ich durch die Werbung auf der Verpackung des Topfes das Kochersortiment von Soto. Da ich eh auf der Suche war, stellte ich Überlegungen an, welcher es denn nun werden sollte.

Mein Kocher sollte:

  • verhältnismäßig klein sein
  • eine möglichst hohe Heizleistung haben
  • in den Soto New River Pot passen
  • gut bei Wind und möglichst unterschiedlichen äußerlichen Bedingungen (wie zum Beispiel: Kälte, geringerer Luftdruck, Feuchtigkeit etc.) funktionieren

 

Ich entschied mich schlussendlich für den Soto Windmaster.

Der Soto Windmaster ist ein Kocher mit Gewindeanschluss für Schraubkartuschen (Lindal).

Im Lieferumfang des Soto Windmasters ist der Kocher, eine Topfauflage, ein Packsack, eine Anleitung und die Verpackung aus Pappe enthalten. Die Fertigungsqualität des Kochers ist sehr hoch. Allein die Betrachtung des Ventilgehäuses zeigt Handwerkskunst auf einem extrem hohen Niveau. Der verwendete Feinguss ist so perfekt gelungen, dass nur sehr geringe Nacharbeitungen erfolgten. Dieser Qualitätsanspruch spiegelt sich auch im Preis wieder.

Die Entscheidung für den Soto Windmaster fiel hauptsächlich aufgrund der verwendeten Ventiltechnik. Diese ist den direkten Konkurrenten aus dem eigenen Haus überlegen und regelt den Gasdruck immer passend zur abgeforderten Leistung, dem Füllstand der Kartusche und den Umgebungsdingungen. Bemerkbar macht sich das zum Beispiel durch eine gleichbleibende Flamme bei abnehmendem Gasdruck in der Gaskartusche. Weiterhin lässt sich der Kocher mit diesem Ventil sehr fein regeln.
Die Konzeption des eigentlichen Brenners als Schale in Kombination mit einem geringen Abstand zwischen dem Brenner und dem Kochgeschirr steigert die Widerstandsfähigkeit gegen Einflüsse durch Wind enorm. Es ist faszinierend zu beobachten wie problemlos dieser Kocher mit Wind umgeht.

Die Topfauflage hat vier Ausleger, die für den Transport eingeklappt werden können. Dadurch ist es möglich größere Töpfe oder Wasserkessel zu nutzen. Der New River Pot kann etwas verloren auf dem Kocher wirken, weil die Topfauflage so groß ist.

Ein schönes Extra hat der Kocher: die von Soto verbaute Piezozündung. Diese funktioniert bei mir bisher einwandfrei und erspart mir eine externe Zündquelle. Sollte die Zündung mal kaputt gehen. Kein Problem, es gibt direkt von Soto Ersatzteile zum nachkaufen. Sehr sympatisch!

Mit einer Heizleistung von bis zu 3260 Watt arbeitet der Kocher auf sehr hohem Niveau und bringt Wasser sehr schnell zum kochen. Anfangs habe ich mich nicht getraut das Kochgeschirr aus Aluminium mit der maximalen Leistung des Kochers zu benutzen. Dieses Misstrauen hat sich gelegt und heute rufe ich die maximale Leistung des Kochers beim Kochen von Wasser ab.
Am Ende musste ich für mich noch eine drängende Frage beantworten. Da das Risiko, den Kocher nicht in den Topf zu kriegen, weiterhin bestand, probierte ich den Kocher in den New River Pot zusammen mit einer 100g/110g Gaskartusche zu verpacken. Wiedererwartend passte doch alles in den Topf.

Der Zusammenbau ist denkbar einfach. Der Kocher wird seinem Packsack entnommen, oder auch nicht. Je nachdem ob ein Packsack mitgeführt wird oder nicht. Die Topfauflage umarmt den Kocher regelrecht. Diese Transportvariante kommt von Soto selbst und funktioniert sehr gut.

Im nächsten Schritt wird die Topfauflage durch den Mechanismus, welcher später zum Befestigen der Topfauflage am Kocher notwendig ist, vom Kocher entfernt. Dadurch erhält man zwei Teile.

Im Anschluss wird am Ventil die Bedienhilfe aufgeklappt und das Ventil mit einer ¼-Umdrehung komplett geschlossen. Konstruktiv bedingt lässt sich der Kocher nicht anders verpacken.
Als nächstes wird der Kocher auf die Gaskartusche aufgeschraubt, bis Gas hörbar in den Kocher einströmt. Der Kocher wird über das Gewinde vorsichtig handfest angezogen, sodass eine dichte Verbindung zwischen Anschluss und Gaskartusche entsteht.

Jetzt wird die Topfauflage angebaut. Dazu werden die vier Arme aufgeklappt und seitlich auf den Brenner geschoben. Korrekt montiert stützt sich die Topfauflage unten am Schaft des Kochers und oben über die vier Arme der Topfauflage am Brenner direkt ab. Die obere Abstützung ragt in die Flamme des Kochers hinein. Die Topfauflage wird an dieser Stelle rot glühen. Das ist normal und ist nicht besorgniserregend.

Um einen sicheren Stand zu ermöglichen verwende ich immer einen Stützfuß für Kartuschen. Dieser erweitert die Aufstandsfläche vor allem bei kleinen Gaskartuschen enorm und bringt auch auf unebenem Untergrund Stabilität in das Gesamtsystem.
Zur Veranschaulichung wurde hier eine 230g Gaskartusche verwendet. Die Vorgehensweise ist bei 100g/110g und 450g Gaskartuschen die gleiche. Bei 450g Gaskartusche ist zu bedenken, dass das gesamte Konstrukt sehr hoch wird und dadurch instabil werden kann.

Der Betrieb des Kochers ist denkbar einfach und mit jedem anderen Kocher vergleichbar.
Als erstes wird das Ventil geöffnet, solange bis Gas hörbar ausströmt. Dann erfolgt die Betätigung des Piezozünders. Der Kocher sollte innerhalb der ersten paar Versuche anspringen. Ab hier ist der Kocher vollumfänglich regelbar.
Zum Ausschalten wird das Ventil einfach komplett geschlossen. Nachdem die Flamme erloschen ist, ist der Kocher aus.
Vor dem Abbau sollte der Kocher abkühlen, sonst verbrennt man sich ganz böse die Finger. In dem Zuge möchte ich darauf hinweisen, dass die Materialtemperaturen nicht an der temperaturbedingten Verfärbung ersichtlich sind. Auch wenn das Metall normal aussieht, kann es dennoch mehrere hundert Grad Celsius haben. Diese Art der Verbrennung ist die schlimmste die es gibt. Das liegt daran, dass man am Metall regelrecht kleben bleibt und dadurch tiefere Hautschichten durch den hohen Temperatureintrag geschädigt werden. Wenn Metalle rot glühen, entsteht dieses Phänomen nicht. Es entstehen nur echt fiese Brandblasen. Beide Verletzungsmuster sollten beim Einsatz des Kochers unbedingt vermieden werden und in einem solchen Fall unbedingt medizinisch versorgt werden.

Meine Erfahrungen mit dem Kocher sind bisher nur positiv. Weder sind mir einzelne Teile kaputt gegangen, noch hat der Kocher mich bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen im Stich gelassen. Und das Beste ist eigentlich: ich brauche keine extra Zündquelle, auch wenn ich immer Streichhölzer in meiner Waschtasche habe.
Zur Verteidigung sei gesagt, die Streichhölzer wohnen in meiner Waschtasche. Das liegt einfach daran, dass ich mit Streichhölzern andere Dinge anzünden kann, die ich mit einem Kocher nicht anzünden kann.

Abschließend lässt sich nur sagen, dass dieser Kocher ein sehr gutes Leistungsgewicht hat. Das Flammenbild und die Verteilung sind sehr gut und fein gestaltet, wodurch die Wärmeenergie sehr gleichmäßig in den Topf getragen wird.

Die Ersatzteilversorgung von SOTO ist vorbildlich und kann jederzeit über SOTO selbst oder den Service bestellt werden. SOTO stellt für diesen Kocher die Bedienungsanleitung online zur Verfügung. Weiterhin gibt es auf der englischsprachigen Seite Anleitungen zum Reinigen und zur Problembehebung bei dem Kocher.
Die mitgelieferte Topfauflage des Kochers ist sehr groß. SOTO bietet hier eine Lösung für alle an, die eine kleinere und leichtere Topfauflage suchen beziehungsweise bevorzugen. Diese nennt sich Triflex und muss separat erworben werden. Die Triflex Topfauflage war nicht Bestandteil dieses Tests. Somit konnten auch keine Aussagen dazu getroffen werden.

Wer einen kleinen, qualitativ hochwertigen und leistungsstarken Kocher sucht, wird beim SOTO Windmaster fündig.

 

Testbericht: Soto New River Pot

von , 6. Oktober 2023

Eine kleine Überraschung

Auf der Suche nach einem Topf für ein bis zwei Personen bin ich über den Topf von Soto gestolpert. Überzeugt haben mich die Größe, sowie das Gewicht. Die Hartanodisierung des New River Pots tat ihr übriges. Durch hartanodisiertes Aluminium wird das Kochgeschirr resistenter gegen Verschmutzungen und Kratzer. Desweiteren lässt es sich dadurch auch leichter reinigen. Zusätzlich verhindert eine solche Beschichtung eine Aufnahme von Aluminium durch die Speisen.
Im Lieferumfang des Topfes sind der Topf selbst, ein Deckel mit einem Deckelheber, ein Packnetz, eine Anleitung und die Verpackung aus Pappe enthalten.
Wenn der Topf von seiner Verpackung befreit wurde, kann man ihn in seiner ganzen Pracht in seinem mitgelieferten Packnetz bewundern.

Das Packnetz ist sehr einfach und funktional gestaltet. Das Material ist hier nicht das hochwertigste, aber es tut was soll. Der Tanka, in Verbindung mit der Schnur ermöglichen einen Verschluss des Packnetzes. Wenn das Packnetz verschlossen ist, wird der Deckel auf dem Topf gehalten. Der Deckel bewegt sich nur leicht. Das Pack klappert somit kaum. Das Packnetz muss selbstverständlich zur Benutzung entfernt werden.

Vor der ersten Benutzung empfehle ich den Topf mit Wasser und Seife auszuwaschen, um etwaige Produktionsrückstände zu entfernen.

Der Topf selber wiegt gefühlt nichts. Ein Titantopf wäre leichter, aber auch teurer. Der Topf hat ein Volumen von 1000ml und reicht damit für ein bis zwei Personen. Die Hartanodisierung weist keine Fehler auf und sieht gleichmäßig aus.

Am Topf selber lässt sich ein Griff ausklappen. Der Griff wurde ummantelt, damit dieser während des Kochens nicht heiß wird. Das ermöglicht den Topf beim Umrühren festzuhalten, den Topf vom Kocher zu nehmen oder den Inhalt des Topfes auszugießen (für Fertignahrung von Trek’n’Eat, Drytech oder Adventure Food, oder Abgießen von Nudelwasser äußerst nützlich).

Der Deckel besteht aus Polypropylen. Am Deckel ist ein Deckelheber aus einem weicheren Polymer angebracht. Polypropylen ist an sich lebensmittelecht und ausreichend Temperaturbeständig für Anwendung als Deckel eines Kochtopfs. Doch hier die Überraschung, bei der ersten Benutzung stank der Deckel durch das Erhitzen extrem nach Kunststoff. Daraufhin verwendete ich ihn erst mal nicht mehr. Der entstehende Geruch beim Erhitzen des Deckels ist mittlerweile verschwunden. Mehrmaliges Kochen und die Lagerung des Topfes haben hier Abhilfe geschaffen.
Der Deckel hat eine Öffnung, durch die heißer Dampf entweichen kann. Hier ist zusätzlich ein Warnhinweis eingeprägt, dass dort heißer Dampf entweicht. Weiter ist diese Öffnung dazu gedacht, als Ausguss zu dienen.

Bereits auf der Verpackung wurde seitens Soto beworben, es möglich ist eine 100g/110g Gaskartusche, sowie einen Kocher im Topf unterzubringen. Damit gestaltet sich der Transport des kompletten Kochgeschirrs als eine sehr platzsparende Angelegenheit. Empfohlen und beworben wurde der Soto Amicus aus eigener Produktion Sotos. Meine Entscheidung fiel gegen den Amicus und für den Soto Windmaster. Wieso? Das erfahrt ihr im Testbericht zum Soto Windmaster (kommt bald!). Das Risiko den Kocher nicht mit in den Topf zu kriegen ging ich ein. Wenn es nicht passt, hätte ich halt Platz für was anderes im Topf.
Um jetzt mal etwas die Spannung rauszunehmen, es hat gepasst! Es haben sogar noch ein paar andere Dinge im Topf Platz gefunden. Der Topf ist zwar jetzt ziemlich vollgepackt, aber es ist alles drin.

Im Topf haben schlussendlich eine 110g Gaskartusche, der Soto Windmaster mit seiner Topfauflage, ein Stützfuß für Kartuschen, ein 40 x 40 cm großer Microfaserlappen und drei Teebeutel Platz gefunden.

Im Microfaserlappen habe ich die 110g Gaskartusche eingewickelt, damit diese mir den Topf nicht von innen zerkratzt. Außerdem kann man den zum reinigen des Topfes nutzen.

Eine 230g Gaskartusche passt vom Durchmesser zwar auch in den Topf. Dann sind aber nur eine Gaskartusche, der Mircofaserlappen, der Stützfuß für Kartuschen und die Teebeutel im Topf, mehr nicht. Das ist nicht Sinn und Zweck der Übung und wurde daher von mir verworfen. Die 230g Gaskartusche habe ich dann extra mit.

Den Soto Windmaster habe ich in seinem Packbeutel im Topf verpackt. Das auch nur, damit der Kocher den Topf nicht zerkratzt. Außerdem fliegen dann nicht so viele Teile im Topf durch die Gegend. Beim Verpacken des Kochers ist zu beachten, dass dieser erstens verpackt wird wie hier abgebildet und wie von Soto empfohlen. Und zweitens, dass der Packbeutel zugezogen werden kann, aber nicht mit Tanka verschlossen werden kann. Der Deckel des Topfes geht sonst nicht zu im zusammengepackten Zustand.

(Exkurs: Ein Tanka mit „K“ ist das federbelastete Teil, was auf der Schnur des Packbeutels sitzt und durch das Verschieben dieses Teils der Seilzugverschluss des Packbeutels verriegelt wird. Im Bund nahezu jeder Regenjacke sind solche Teile verbaut.)

Der Stützfuß für Kartuschen ist eine Investition wert, da das ganze Konglomerat besser gegens Umkippen gesichert wird. Besonders bemerkbar macht sich der Einsatz eines solchen Hilfsmittels bei der Verwendung von 100g/110g Gaskartuschen.

Die drei Teebeutel liegen dem Packet in erster Linie bei, weil der Platz da war und ein heißer Tee die Moral, vor allem an kalten Tagen, fördern kann.

Am Ende wird der Deckel richtig herum draufgesetzt, um den Topf zu verschließen und dem Inhalt genügend Raum zu geben. Die Verpackung im Packnetz macht das alles zu einer klapperfreien Angelegenheit.

Aufgebaut sieht das Ganze dann so aus (auf dem Foto ist eine 230g Gaskartusche im Einsatz).

Alles zusammengepackt wiegt das Paket im Topf mit Topf 518g. Das ist meines Erachtens völlig in Ordnung. Vor allem wenn man bedenkt, dass hier ein Kocher eingesetzt wird der richtig Leistung hat.

Fazit

Alles in allem ein solider und leichter Topf in den mehr rein geht, als vermutet und beworben wird. Der Plastikgeruch vom Deckel beim Kochen hat sich verloren und an meiner oberen Kante gibt es nur zwei kleine unbedeutende Kratzer in der Hartanodisierung.
Durch das Kochen von Wasser zeigt mein Topf am Boden mittlerweile deutliche Anlauffarben. Das ist nicht weiter schlimm, sieht aber schön aus. Ich habe Wasser immer mit der höchsten Leistungsstufe des Kochers zum kochen gebracht und damit sehr viel Energie in das Topfmaterial eingebracht. Nachdem ich das Wasser verwendet habe, stelle ich den Topf zum Abkühlen auf den abgeschalteten Kocher. Die fehlende Wärmesenke des Wassers, die Restwärme vom Topf und vom Kocher führen vermutlich dazu, dass sich die Anlauffarben bilden.

Ziemlich gute Hosen – die Arc’Teryx Gamma QuickDry Pants und Shorts

von , 9. Juni 2023

ArcTeryx-Gamma-QuickDry-ShortsZiemlich gute Hosen – die Arc’Teryx Gamma QuickDry Pants und Shorts

Die wenigsten Reisenden werden, wenn überhaupt und abhängig von der Art und Länge der Tour, kaum mehr als drei Beinkleider mitnehmen; weniger geht immer. Die drei wären eine kurze Hose, eine lange Hose und eine Regenhose. Damit ist man für so ziemlich alles gerüstet, einzig bei Unternehmungen in kalten Gefilden dürfte die kurze Hose durch eine lange Unterhose bzw. gefütterte Hose ersetzt werden.

Pants:

Bei Touren in gemäßigten Klimazonen von Frühling bis Herbst und nicht zu schweißtreibenden Aktivitäten dürfte die meiste Zeit eine lange Hose getragen werden. Sie sollte generell ein paar Taschen haben, robust sein, relativ schnell trocknen und bewegungsfreundlich geschnitten bzw. aus leicht elastischem Gewebe zusammengenäht. Die Gamma QD Pant hat und ist all dies. Zudem punktet sie nicht nur mit einem geringen Gewicht, hoher Windundurchlässigkeit und erstaunlich gutem wasserabweisendem Obermaterial, sondern auch mit einer sehr dezenten Optik. Ich trug sie eine Woche lang ununterbrochen bei einer kleinen Tour in Südosteuropa. Die Hälfte der Zeit reiste ich wetterbedingt nur herum, saß also in Bussen oder schaute mir Ortschaften an, die andere Hälfte verbrachte ich in den Bergen. Bei Anstiegen im Sonnenschein schwitzte ich weniger als erwartet, da die Hose recht dünn ist. Auf Graten war es stürmisch, die Hose hielt den Wind aber ziemlich gut ab. Und kalt war mir auch nicht in größeren Höhen beim Queren von Altschneefeldern. Da sie an den Knöcheln relativ eng geschnitten ist gelangte auch kein Schnee in die Stiefel. Kürzere Regen- und Hagelschauer waren ebenfalls kein Problem. Und kurz vor dem Wiedererreichen der Zivilisation spülte ich die Dreckspuren an den Waden einfach am letzten Bach ab und schon sah sie aus wie neu und ich stadtfein.

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Kurzum, diese Trekkinghose ist eine der besseren von mir genutzten weil sie wirklich enorm vielseitig ist und Potential hat, meine Lieblingsreise-Trekking-Wander-Tourenhose zu werden. Dafür, dass das Material relativ dünn und so gerade richtig für schnelles Vorankommen ist, ist sie erstaunlich robust. Außerdem schätze ich an ihr sehr, dass sie angenehm zivil und nicht nach „Bushcrafting“ oder wie aus der Bonbonabteilung aussieht.

…und Shorts:

Deutlich länger nutzte ich bereits die QD Shorts, und zwar vor allem bei einer 6-wöchigen Tour in Neuseeland, Australien und Bali. In Neuseeland hatte ich sie fast nur an, da es Sommer war. Die oben erwähnten Vorteile (geringes Gewicht, schnelles Trocknen, bewegungsfreundlich) machten das Tragen sehr angenehm, sei es in Städten, auf der Straße, im Boot, und vor allem im Backcountry; bei Regen, Sonnenschein und Sturm. Erstaunt war ich wirklich, wie unempfindlich das Material ist. Wer sich schon mal tagelang in weglosem Gelände durchs Unterholz an der Westküste der Südinsel geschlagen hat, weiß wovon ich rede. Meine Knie waren derbe zerschrammt (die Unterschenkel hatte ich nach Kiwiart mit Gamaschen geschützt) und die Hose steckte alles weg, von dornigen Ästen bis zu scharfkantigen Felsen. Zudem trug sie sich angenehm, sie trocknete sehr schnell, da ich meist keine Regenhose verwendete(obwohl es sehr viel regnete), da es einfach zu warm dafür war. Ähnliches lässt sich vom tropischen Bali zur Regenzeit berichten, wo ich sie ausschließlich trug, auch bei einigen Ausflügen mit dem Rennrad. Bei diesen sehr schweißtreibenden Aktivitäten bei fast 100% relativer Luftfeuchtigkeit zeigte sie erst erstaunlich spät Schweißränder (sind die Salze einfach verdampft?), aber ein schnelles abendliches Durchspülen machte sie wieder tragbar.

ArcTeryx-Gamma-QuickDry-Shorts

Fazit

Diese sehr bequemen Beinkleider namens Gamma Quick Dry, aus der hauseigenen Entwicklung Terratex, sind unglaublich vielseitige, sportlich-elegante Hosen für eine Vielzahl von Anwendungen. Die 5 Taschen sind gerade richtig, weder zu groß noch zu klein, und sie lassen sich alle mit einem Reißverschluss schließen. Ich schätze an diesen Hosen vor allem das dünne aber robuste Material wie auch die zivile Optik. Und selbst mit den integrierten Gürteln, denen ich anfangs feindselig gegenüber gesonnen war, freundete ich mich irgendwann an, da sie doch relativ praktisch sein können.

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Hier gehts zur Gamma QuickDry Pants

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Hier gehts zur Gamma QuickDry Shorts

 

 

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