Schottland: das Land der tausend Seen, Heimat vom Highlander, Nessi und vielen Schafen – Das wollte ich mal selber sehen. Also habe ich zusammen mit einem Freund den Flug gebucht und den Rucksack voll gestopft. Vor uns lagen 2 Wochen Trekking durch Schottland mit Zelt, Unmengen Travellunch und allem was wir brauchten im Gepäck – als absolute Selbstversorger.

West Highland Way
Der WHW ist neben dem Great Glen Way wohl DER bedeutendste Wanderweg in Schottland. Von Milngavie nach Fort Williams durchquert man eine wirklich bezaubernde Landschaft, vorbei an verschlafenen Ortschaften und weiten grünen Hängen. In den vorort zu erhaltenen Karten wird die Strecke von insgesamt 157 Kilometer in 8 Tagesetappen aufgeteilt. Wir haben die ersten 19 Km ausgelassen, und sind mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln direkt nach Drymen gefahren, um dort über dem traumhaften Loch Lomond unser Zelt aufzubauen. Zelten muss man entlang des WHW’s übrigens nicht auf Campingplätzen. Allen, die einen fantastischen Ausblick wertzuschätzen wissen empfehle ich: Klettert am Ende des Tages noch einmal den „Berg“ hoch und nistet euch zwischen den grünen Hängen ein. Als Wild-Camper bist du viel unabhängiger in deinem Routenverlauf und kannst an den schönsten Plätzen des Landes einschlafen/ aufwachen. Rund um den Loch Lomond gilt es allerdings aufzupassen. Entlang des WHW’s gibt es dort die Restricted Zone – Eine Zone in der Campen außerhalb von ausgeschriebenen Zeltplätzen verboten ist. Wer (wie wir) trotzdem nicht auf seinen Schlafplatz im Freien verzichten möchte, sollte am ersten Tag aus Drymen heraus laufen und in der nähe vom Conic Hill Zelten. Dann schafft man es am folgenden Tag (ca. 20 Km) die Restricted Zone komplett zu durchlaufen und kann sich kurz nach Rowardennan den Schlafplatz frei auswählen. 

Ben Nevis
Wir haben uns gegen den überlaufenen Normalweg (Südroute) entschieden und sind der Empfehlung zweier Basler gefolgt: dem schwierigeren Nordweg. Von Fort Williams aus folgt man der A82 Richtung Inverlochy bis zum Golf Club kurz vor Torlundy. Die Strecke (ca. 3 Km) kann auch mit dem Bus zurück gelegt werden. Auf dem Gelände vom Golfclub folgt man einem „ausgeschilderten“ Weg für Kletterer in den Wald hinein. Dort haben wir gezeltet. Am nächsten Tag haben wir das Gepäck im Zelt gelassen und uns los gemacht. Der erste Teil ist wirklich sehr einfach. Der Weg steigt harmlos an und man läuft immer links neben einem Fluss. Auf circa 600- 700 Höhenmetern kommt man an einer Hütte vorbei. Ab dort wird es kniffliger. Die restlichen Höhenmeter müssen über riesige Geröll-Felder erklimmt werden. Bei Regen und dichtem Nebel (wie bei uns) muss man Trittsicherheit mitbringen, da es sehr rutschig auf den Moos-bewachsenen Steinen wird. Leider haben wir vom Gipfel aus nichts gesehen. Die graue Suppe war einfach zu dicht. Abgestiegen sind wir über die Südroute und dann querfeldein zurück zum unteren Teil unseres Wegs und zurück zum Zelt.

Isle of Skye
Ein großer Wunsch von mir war es, die letzten Tage auf der Isle of Skye zu verbringen. Ohne Plan sind wir in Portree angekommen und haben entschieden, Richtung Storr zu ziehen. Ohne Wanderwege (gibt’s dort einfach nicht) und ohne Druck haben wir die drei Tage genutzt um die Seele baumeln zu lassen. Gegen Mittag aufbrechen und irgendwo hinaufklettern, wo es einem gefällt. Empfehlenswert ist der Anstieg auf The Storr – von dort hat man wirklich einen tollen Blick! Wir haben auf der Insel die Erfahrung gemacht, dass die Wasserversorgung hier komplizierter ist als auf dem „Festland“. Anscheinend regnet es dort nicht so oft – Bäche und Flüsse waren jedoch Mangelware. Außerdem muss man sich auf der Insel warm anziehen. Abends hatten wir bis zu 9 °C. Durch den sehr starken und sehr kalten Wind waren die Temperaturen gefühlt im Minusbereich. Aber Skye ist ein Muss! Das Highlight des ganzen Urlaubs…

Midges: Was hilft?
Diese sehr kleinen Tierchen können für sehr großen Ärger sorgen! Midges sind unscheinbare winzige Fliegen, die einem aber den Urlaub gehörig vermiesen können. Denn sie gehören zu den Blutsaugern. Anders als normale Mücken stechen sie nicht, sondern beißen. Was hilft? Vor allem immer schön dick anziehen – viele Lagen helfen viel. Um das Gesicht zu schützen kann man auch zu einem Kopfnetz greifen. Ganz schlaue Exemplare schaffen es zwar, sich durch die Maschen zu zwängen – vor dem Großteil ist man allerdings sicher. Die gängigen Mückenmittel kann man aber vergessen. Ganz zum Schluss und bereits komplett zerstochen haben wir dann aber bei Ellisbrigham Mountain Sport die Rettung gefunden! Expedition Plus von Lifesystems – ein wahres Zaubermittel!