Meine Tour
März 2005: Wir starteten in Santiago de Chile in Richtung Süden nach Los Angeles. Von da aus ging es weiter südlich nach Pucon und zur Insel Chiloe. Das war der südlichste Punkt unserer Reise, denn von hier aus schlugen wir den Weg nach Norden ein. Wir fuhren in fast 19 Stunden Busfahrt nach La Serena, das ca. 500km nördlich von Santiago an der Pazifikküste liegt. San Pedro de Atacama war dann unser letztes großes Ziel im Norden. Von da aus fuhren wir dann mit einem weiteren kurzen Zwischenstopp in La Serena wieder zurück nach Santiago.
Warum CHILE
Wir haben uns für Chile entschieden, ohne dass einer von uns vorher schon einmal einen Reiseführer von diesem Land in der Hand hatte. Es war das Land in Südamerika, wo jeder von uns gern einmal hin wollte, so dass wir uns problemlos darauf einigen konnten. Im Nachhinein haben wir erst gemerkt, was wir für einen Glücksgriff damit getan haben. Chile ist ein ganz traumhaftes Reiseland. Es ist unheimlich vielseitig, von Wüste über Hochgebirge, Küste und Regenwälder ist alles vertreten. Trotzdem ist es besonders in größeren Städten teilweise sehr europäisch, so dass man sich schnell und ohne Mühe zurechtfindet. Was für uns auch einen hohen Stellenwert hatte war, dass Chile ein ziemlich sicheres Reiseland ist. Es war nicht einmal der Fall, dass man sich unsicher oder gefährdet gefühlt hat. Und obwohl es im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern recht teuer ist, kann man mit deutschen Maßstäben trotzdem ziemlich günstig leben. Für uns war es also genau das richtige Land für den ersten Urlaub als Rucksacktourist.
Was Sie schon immer über CHILE wissen wollten…
Essen
Das Essen in Chile war meiner Meinung nach durchwachsen. Obst und Gemüse gab es in Hülle und Fülle und es hat immer total gut geschmeckt. Obwohl es nicht immer so toll aussah, hatte es ein Aroma, das man sich kaum vorstellen kann. Aber besonders mit Fleisch konnte ich mich nicht richtig anfreunden. Es gab meistens Huhn oder Rind, aber teilweise sehr seltsam verarbeitet.
Insgesamt waren das Essen meistens ziemlich lieblos drapiert. Statt einem Salatblatt wurde eine Flasche Ketchup, Mayo, Senf und Chilisoße dazugestellt. Auch das Fisch-Essen war nicht so toll, wir es uns erhofft hatten. Immer wenn wir Fisch essen wollten, gab es gerade keinen oder nur die üblichen drei Arten. Allerdings war das Essen auch für unsere verwöhnten europäischen Mägen kein Problem.
Teilweise war es eher ein Problem, dass man eigentlich fast nie richtigen Kaffee bekommt. Es gibt nur löslichen Kaffee, der aber mit richtigem Kaffee nicht mithalten kann. Das Leitungswasser konnte man fast immer trinken. Allerdings war es teilweise so stark gechlort, dass man es schon gar nicht mehr trinken wollte.
Aber dafür kann man sehr viel und sehr guten Wein trinken. Da gibt es wirklich eine riesige Auswahl. Und was man unbedingt auch noch probieren muss, ist Pisco. Das ist der chilenische Nationalschnaps aus der Muskateller-Traube. Man kann ihn „Sour“ oder mit Cola gemixt trinken, was beides sehr gut schmeckt.
Einheimische
Die Chilenen sind ein sehr nettes und zurückhaltendes Volk. Uns gegenüber waren sie sehr zuvorkommend und aufmerksam. Auch unsere Sprachprobleme haben sie immer mit einem Lächeln hingenommen und uns so gut es ging geholfen. Allerdings ist man als hellhäutiger, blonder Europäer eine Attraktion. Man wird mit großen Augen angeschaut, aber niemals komisch angeredet oder bedrängt. Wir haben uns darüber sehr amüsiert.
Herumreisen
Wir haben unsere ganzen Strecken mit dem Bus zurückgelegt. Das ist in Chile eine billige, unkomplizierte und komfortable Art zu reisen. Die Busse sind alles bequeme Reisebusse und bei größeren Strecken bekommt man meistens noch eine Mahlzeit. Die Busfirmen befahren auch das komplette Land, so dass man überall hinkommt. Wir haben oft die Möglichkeit der Nachtbusse genutzt. Man setzt sich einfach abends in den Bus, schläft dann und am nächsten Tag ist man an einem neuen Ort. Das und allgemein das Busfahren wird auch von Chilenen rege genutzt, die über diese großen Distanzen auch ungern mit dem Auto fahren.
Highlights
Villarica-Vulkan in Pucon – wenn es möglich ist und das Wetter mitspielt sollte man unbedingt Tour für die Besteigung des Villarica-Vulkans buchen. Man quält sich zwar ganz schön nach oben, braucht teilweise Steigeisen und Eispickel, aber wenn man dann oben steht und die Lava herausspritzen sieht, ist man einfach nur begeistert. Und die Aussicht von knapp 2900 Metern ist auch traumhaft.
Isla Damas bei La Serena – ist ein genauso tolles Erlebnis. Man ist den ganzen Tag mit einem Boot auf dem Meer zu drei kleinen Inseln unterwegs. Dort sieht man dann Seelöwen, Pinguine, Pelikane und wenn man Glück hat auch Delfine. Auf der Isla Damas selbst hat man dann sehr schöne weiße Strände, wobei es zum baden aber doch ziemlich etwas kalt ist.
San Pedro de Atacama – schon der Ort an sich ist sehr sehenswert, denn es ist ja ein richtiges Wüstendorf. Aber von hier aus kann man auch sehr schöne Touren machen. Z.B. zu den „Geysers de Tatio“ auf 4300m Höhe. Der Wasserdampf ist im Sonnenaufgang sehr beeindruckend. Oder auch die „Lagunas Miscanti Y Miniques“, die auch auf 4300m Höhe liegen und aussehen wie hingemalt. Was aber auch sehr schön war, war der Sonnenuntergang im „ Valle de la Luna“, wo man wirklich ein tolles Farbenspiel in einer richtig schönen Landschaft zu sehen bekommt.
Mendoza – wenn man Zeit und Lust hat, lohnt sich dieser Abstecher nach Argentinien auf jeden Fall. Mendoza ist eine sehr schöne Stadt mit vielen Parks, einer schönen „Fußgängerzone“ und vielen Weingütern in der Umgebung. Sie hat sehr viel Flair und man kann dort wunderbar ein paar Tage entspannen.
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