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Natur, Kultur und Geschichte im Elsass

Meine Tour
Wir besuchten für eine Woche das Elsass und die Vogesen rund um Colmar von einem zentralen Übernachtungsstandort aus. Wir genossen die abwechs- lungsreichen Möglichkeiten, die sowohl konditionell durchaus anspruchsvolle Bergtouren als auch interessante Einblicke in die deutsch-französische Geschichte ermöglichten. Umgeben von Weinbergen und unfassbaren Mengen an Maronen kam dabei auch der kulinarische Genuss nicht zu kurz.

Warum das ELSASS und die VOGESEN?
Die Vogesen bieten mit ihren steilen Abbrüchen zum Rheintal hin viele Mög- lichkeiten zu ausgedehnten Wanderungen, die bei entsprechendem Wetter sogar mit einem Alpenblick belohnt werden. Zugleich bietet das Elsass einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutsch-französischen Beziehung und viele kulturelle Höhepunkte. Die Weinberge an den Hängen laden zu einem Besuch dieser Gegend zur Herbstzeit geradezu ein – mmh, lecker!

Was Sie schon immer über ELSASS/VOGESEN wissen wollten…
„Berg“-Touren in den Vogesen? Die sind doch grad mal 1400m hoch!
Die Höhe allein macht es nicht aus, ob ein Berg als solcher empfunden wird. Der wunderbar angelegte, sehr naturbelassene Weg vom Tal der Wormsa auf das Hohneck überwindet im Aufstieg immerhin knapp 1000 Höhenmeter und führt einen deutlich über die Waldgrenze hinaus. Der Große Elsässer Belchen (Grand Ballon d’Alsace) ist mit 1424m die höchste Erhebung und ist ebenfalls über zahlreiche markierte Wegen erreichbar. Wer weniger Höhenmeter überwinden will und Maronen für die abendliche Spielerunde sammeln will fährt nach Eguisheim und zur Hohlandsburg und von dort über die Trois Chateaux zurück nach Eguisheim.

Welche kulturellen Highlights sollte man nicht verpassen, auch wenn man hauptsächlich wandern will?
Ein Besuch des Straßburger Münsters lässt sich gut auf An- oder Abreise einplanen und lohnt sich, war es doch fast 250 Jahre lang das höchste Gebäude der Welt. In ihm sind französische und deutsche Kultureinflüsse verbunden und die Westfassade ist ein Meisterwerk der Gotik. In Colmar gibt es im Museum „Unter Linden“ außerdem den Isenheimer Altar zu bewundern, der zu den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte gehört.

Wo gibt es den besten Wein?
Es gibt viele Möglichkeiten das herauszufinden. Man kann bei den Wander- ungen die Trauben kosten, man kann sich in einem der unzähligen Weinorte wie Eguisheim durchprobieren, man kann einem Weinführer vertrauen oder sich mit den Einheimischen unterhalten. Am besten schmeckt der Wein sowieso nachdem man ihn im Rucksack auf einen Berg getragen hat oder an einem verregneten Tag zu Flammkuchen oder selbst gesammelten Maronen.

Wer trägt mir den Wein auf den Berg?
Wenn man es, trotz „nur“ 1400m Höhe, nicht selbst tun will, gibt es zum Beispiel in Metzeral (www.bourricot.com) die Möglichkeit sich einen Esel zu mieten. Das ist nicht ganz billig, aber sicherlich ein bleibender Eindruck. Ein Tipp dazu: auch beim Esel geht Liebe durch den Magen 😉

Und wenn das Wetter die erhoffte Aussicht vernebelt?
Dann bietet sich eine Besichtigung der vollständig erhaltenen Festungsstadt Neuf Brisach oder des Museums zur Erinnerung der Vogesenkämpfe im 1. Weltkrieg auf dem Lignekopf an. Alternativ wirft man einen Blick auf das (meist gegensätzliche) Wetter auf der anderen Rheinseite und stattet dem Kaiserstuhl und dessen Geologischem Weinlehrpfad einen Besuch ab.

Klettern in den Vogesen?
Am bekanntesten ist die Martinswand 2km südlich vom Col de la Schlucht mit ca. 80 Routen bis zum siebten Franzosengrad. Über dem Schiessrothriedsee liegt ein kleineres Gebiet mit 15 Routen. Weitere Gebiete finden sich (auf französisch) hier: www.ffme.fr oder im neu entstehenden Kletterführer „Klettern im Dreiländereck“ dessen Entwicklung man bei www.dreilandrock.info verfolgen kann.


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