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Kajakwandern in Süd-Schweden – auf Pipi Langstrumpf’s Spuren

Meine Tour
Sommen – Tranås – Malexander: 10 Tage Sonne pur, einsame Buchten und eigene Inseln; ein Paddel- und Badeurlaub im August 2004 auf dem Sommen, einem der zahlreichen Seen in Småland. Der schönere Teil der Kajakwanderung liegt zwischen Tranås und Malexander und vielleicht auch noch östlicher. Auf Grund der vielen Kanu/Kajak-Verleihe gibt es auf dieser Strecke viele Plätzchen, die schon von hunderten anderen als geeignet angesehen und daher ein wenig hergerichtet sind. (Feuerstelle, Wäscheleine, etc.)

Warum SCHWEDEN
Wer die Einsamkeit liebt und gerne einmal ohne schlechtes Gewissen in der Wildnis übernachten möchte, der ist in Schweden richtig. Das Allmannsrät gestattet jedem, fast überall eine Nacht zu campieren.
Schweden ist nicht wirklich dicht besiedelt, weshalb man die Einsamkeit nicht suchen muss.
Das Land bietet vielfältige Möglichkeiten des Bereisens. Egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder per Boot, Schweden ist und bleibt ein Naturerlebnis.

Was Sie schon immer über SCHWEDEN wissen wollten…
Kanu/Kajak mieten
An einigen Campingplätzen ist es möglich Kajaks oder Kanus für eine Woche oder länger zu mieten. Die Preise liegen bei allen Ausleihen in der gleichen Preisklasse. Zum Beispiel kostet ein Kanu bei „Hättebaden“ SKR 40,- die Stunde, SKR 150,- der Tag, SKR 700,- die Woche. Im Preis inbegriffen sind Paddel und Schwimmwesten.
Am Sommen kann man zum Beispiel bei „Torpöns Camping“ oder beim Campingplatz „Hättebaden“ in Tranås Kanus leihen (siehe Wwwo beginnen).

Wie, wann, wo gibt es Einkaufsmöglichkeiten?
Einkaufen ist nur in der Stadt oder den kleinen, an Campingplätzen angegliederten Tante-Emma-Läden möglich. In Schweden gibt’s alles, was es bei uns auch gibt. Eine besonders große Auswahl hat man bei Knäckebrot. Ich würde jedem empfehlen, sich mit „Knäcke“ einzudecken, denn erstens ist es lange haltbar und zweitens sind alle anderen Brote süß. Auch wenn es Vollkornbrot ist.
An haltbare Milch heranzukommen gestaltet sich äußerst schwierig. In den meisten Läden gibt es nur Milch mit Geschmack in pasteurisierter Form. Die Frischmilch hält sich bei sommerlichen Temperaturen nicht wirklich lange. H-Milch gab`s nur im Lidl in Tranås, also einem deutschen Laden! Die Ladenöffnungszeiten variieren sehr stark. Die meisten Läden öffnen nach 9 Uhr und schließen unter der Woche gegen 21 Uhr, samstags und sonntags gegen 18 Uhr.

Telefonieren
Mit dem Handy zu horrenden Roaming-Preisen überall möglich. Gute Netzabdeckung überall. Feste Telefonzellen sind eine Seltenheit.

Was ist das Allemannsrätten?
In Schweden gibt es ein traditionelles Recht, das den Aufenthalt und das Miteinander in der Schwedischen Natur regelt, das so genannte „Allemannsrätten“. Die Grundregel lautet: Nicht stören und nichts zerstören! Es erlaubt jedem, egal wo, eine Nacht zu verbringen. Das heißt im Klartext: Nicht in Sichtweite eines bewohnten Hauses übernachten und die Natur bewahren – also alle Reste des Nachtlagers beseitigen. Private Anlegestellen (privat omra°de oder mit Wohnwagen, Holzvorrat oder ähnlichem ausgestattet) eignen sich nicht dazu, die Allgemeingültigkeit des Jedermannsrechts zu testen. Besonders geht es nicht an, sich dort hemmungslos an gesammelten und getrockneten Holzvorräten zu bedienen. Also: Entweder freundlich den Besitzer fragen – oder anderswo übernachten!

Wie sieht`s mit den Campingplätzen aus?
In Schweden gibt es sehr viele Campingplätze. Sie sind meist auch sehr komfortabel. Das heißt, dass bei vielen Plätzen sowohl warmes Wasser im Preis inbegriffen ist, als auch die Benutzung von Koch-, Spül- und Waschhäuschen. Manche Plätze sind aber auch schon kleine Dörfer, die Minigolfplatz, Einkaufsmöglichkeit und hauseigenes Schwimmbad bieten.
Wer auf einem Campingplatz übernachten möchte benötigt eine so genannte „Camping Card Scandinavia“ oder eine „Svensk Campingkort“ Nur wer eine dieser Karten mit aktueller Gebührenmarke besitzt, darf bleiben! Die Gebührenmarke, die in jedem Jahr erneuert wird, kann man auf dem erstbesten Campingplatz in Schweden käuflich erwerben. Im Jahr 2004 kostete sie SEK 90,-. Sie gilt nicht nur in Schweden sondern auch in Norwegen und Finnland. Die Karte ist relativ einfach zu beschaffen. Vor Antritt der Reise ist eine Anmeldung mit Coupon an das Fremdenverkehrsbüro zu schicken: SCR, Box 255, 451 17 Uddevalla, Schweden oder per Internet: www.camping.se. Evtl. kann man auch einen Coupon anfordern.
Für Last – Minute –Reisende ist die vorab zu beschaffende Karte ein Nachteil. Ist man aber Besitzer einer solchen Karte, funktioniert die Registrierung für den Platz sehr viel schneller und problemloser. Alle SCR – Campingplätze verfügen über ein einheitliches System. Dies ist auch der Grund, weshalb die Campinggebühren allgemein so niedrig sind. Übrigens: Wer mit der Fähre übersetzt und in Besitz einer CCS ist, dem wird 10 % Rabatt auf die Überfahrt bei fast allen Fährlinien gewährt.

Ist Feuer machen erlaubt?
Eigentlich ist es verboten, auf Felsen ein Feuer zu entfachen, da diese auf Grund der großen Hitze springen könnten, was einen großen Schaden an der Natur bedeuten würde. Dennoch gibt es viele Plätzchen auf Inseln oder Halbinseln, auf denen schon viele Leute übernachtet haben, an der auch schon eine Feuerstelle vorhanden ist. Brennmaterial darf wie Pilze, Beeren und anderes Essbares nach dem Jedermannsrecht in der Natur gesammelt, Holz aber nicht von Sträuchern, Bäumen etc. abgerissen/-gesägt werden. Bei Waldbrandgefahr ist Feuermachen selbstverständlich streng verboten!

Lohnt es sich, seine Angelruten mitzunehmen?
Um auf dem Sommen zu Angeln benötigt man einen Angelschein. Die „Fiskekort“ kostet SKR 150,- für eine Woche, SKR 60,- pro Tag und SKR 400,- pro Jahr. Sie ist auf vielen Campingplätzen in der Nähe des Sommen erhältlich. Wir kauften unsere auf dem Campingplatz in Tranås. Wer wirklich richtig Angeln möchte, sollte dies in der Dämmerung oder nachts tun. Der See ist nicht besonders tief und auf Grund des großen Lärms und der Bewegung auf dem Wasser tummeln sich die Fische nicht gerade unterm Kajak. Wir haben versucht, während des Fahrens zu angeln, was man eigentlich vergessen kann. Außer ein paar Köderfischen gab’s nichts. Ansonsten soll man auf Hecht, Barsch, Zander, Forelle und verschiedene Weißfischarten angeln können. In Schweden ist Spinnfischen mit Motor (Motorschleppen) erlaubt, die meisten Schweden angeln nur auf diese Weise.


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