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Testbericht: Der CAMP4 Kochertest

Header ArtikelKochertest – wir wollten es wissen! Was verbraucht so ein Kocher eigentlich und wie viele Liter Wasser kann ich mit einer Kartusche zum Kochen bringen? Wir haben bei unseren Campingkochern Gewicht, Gasverbrauch und Kochzeit gemessen. Nebenbei haben wir sogar noch einen Topftest gemacht. Wie die Ergebnisse ausgefallen sind, erfahrt ihr hier.

In bester Forscherlaune wollten wir im Camp4 unsere Kocher für die Saison ausgiebig testen. Wir nahmen unsere beliebtesten Kocher aus dem Regal und ließen sie gegeneinander antreten. Dabei verglichen wir die Kochzeiten für 1 l Wasser und maßen den Gas- bzw. Benzinverbrauch. Pro Kocher gab es dafür 3 Testläufe, sämtliche Angaben sind die berechneten Durchschnittswerte.

Zur Einführung: Kleine Kocherkunde

Bevor wir uns jedoch den Testergebnissen widmen, gilt es, die unterschiedlichen Kocher zu betrachten. Denn Kocher ist nicht gleich Kocher: Es gibt Kocher zum Aufschrauben und freistehende Kocher, Gaskocher und Benzinkocher. Doch was heißt das im Einzelnen?

Aufschraubend: Die Gaskartusche dient als Standfuß, auf welchem der Kocher befestigt wird. Kocher und Kartusche können für den Transport getrennt werden.

MSR PocketRocket2 - aufschraubend

  • besteht aus 3 Teilen: Gaskartusche, Kocher, Topf
  • bedingt durch die Gesamthöhe ist diese Konstruktion anfällig fürs Wackeln -> wir empfehlen einen zusätzlichen Kartuschenstandfuß

Freistehend:  Der Kocher steht auf eigenen Füßen und ist mit einem flexiblen Schlauch mit der Gaskartusche oder der Benzinflasche verbunden. Der Brennstoff wird über den Schlauch zugeführt.

Optimus Vega - Kocher - freistehend

  • besteht ebenfalls aus 3 Teilen: Gaskartusche/Benzinflasche, Kocher, Topf
  • Kocher steht fest am Boden -> niedriger Schwerpunkt, gut bei größeren Töpfen
  • Kartusche steht neben dem Kocher und kann auch umgedreht werden
  • dadurch kann die Kartusche vollständig entleert werden
  • Kartuschenfuß ist nicht notwendig

Bedingungen unseres Kochertests

  • Außentemperatur : 12° C
  • Wassertemperatur: 18° C
  • Testkocher:  Primus Mimer, EOE Vanadium, MSR PocketRocket 2, GSI Pinnacle, SOTO Micro, Optimus Vega, MSR Windburner 1L, MSR WhisperLite Int. Combo
  • verwendete Töpfe: Primus Eta (mit Wärmetauscher)
  • verwendetes Gas: Optimus Energy (Mischung Butan/Propan-Gemisch im Verhältnis 70 % zu 30 %)
  • verwendetes Benzin: Primus PowerFuel (gereinigtes Benzin)
  • Sondertest: GSI Pinnacle mit GSI Gas (Mischung aus 70 % Isobutan, 25 % Propan und 5 % Butan)

Die Ergebnisse unseres Kochertests

Zeiten ins Verhältnis setzen

Um die Ergebnisse richtig einordnen zu können, müssen wir noch ein bisschen tiefer in die Kocherkunde eintauchen und ins Detail gehen.

Bei unseren Messergebnissen fällt auf, dass die Kochzeit des MSR WindBurners hinter allen anderen Gaskochern liegt, obwohl er der teuerste Kocher im Test ist. Dies liegt unter anderem daran, dass er weniger Leistung besitzt (2050 W). Die Leistung sagt in der Praxis jedoch nicht viel aus, außer dass ein Kocher relativ viel Brennstoff verbrauchen kann. In der Outdoor-Wirklichkeit sind andere Faktoren entscheidend, wie zum Beispiel der Wind:

Wird der WindBurner in den Wind gestellt, bleibt seine Kochzeit nahezu konstant, denn als Systemkocher besitzt er einen nahezu hundertprozentigen Windschutz. Die Werte aller anderen Kocher würden dagegen drastisch abfallen. Mancher Kocher würde bei starkem Wind sogar seine Flamme verlieren und gar nicht erst kochen.

Unser Test wurde bei Windstille durchgeführt. Doch wann ist es auf einer Trekkingtour schon mal windstill? Das schlechte Abschneiden des WindBurners ist also auf unsere Testbedingungen zurückzuführen und sollte nicht überbewertet werden.

Besonderheit beim MSR WindBurner

  • integrierter Windschutz
  • wird auch als „Strahlungsbrenner“ bezeichnet
  • keine offene Flamme vorhanden
  • braucht zum Brennen deutlich weniger Druck als andere Kocher (ca. 15 psi), wodurch er sich auch bei kälteren Temperaturen gut betreiben lässt. Andere Kocher brauchen 50 psi und mehr.

Fazit

Das Schnäppchen: Der Primus Mimer für 27,95 €, günstig, robust, der übersteht auch mehrere Festivals

Der Preis-/Leistungssieger: MSR Pocket Rocket 2 für 34,95 €, sehr klein verpackbar, leicht, mit Druckregulator, leistungsstark und in bewährter MSR-Qualität

Der Alleskönner: Optimus Vega für 99,95 €, freistehend, auch im Winter nutzbar

Der für Wind: MSR WindBurner für 149,95 €, als Systemkocher perfekt gegen Wind geschützt, sparsam, ein All-in-one System für 1-2 Personen

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Der Topftest

Die endgültige Kochleistung hängt nicht nur vom Kocher ab, sondern auch vom verwendeten Kochgefäß und vor allem von dessen Material. Nachdem wir unseren Kochertest ausgewertet hatten, fehlte also noch der Topftest.

Für den Topftest wählten wir zwei Töpfe aus Aluminium (mit und ohne Wärmetauscher) sowie je einen Topf aus Edelstahl und Titan. Auch hier gab es 3 Testläufe, in denen wir jeweils 0,5 l Wasser zum Kochen brachten. Die angegebenen Werte sind die ermittelten Durchschnittswerte. Dieser Test wurde mit dem MSR Pocket Rocket 2 durchgeführt.

Bedingungen unseres Topftests

  • Außentemperatur: 12° C
  • Wassertemperatur: 18° C
  • Testtöpfe: Alu mit Wärmetauscher, Alu ohne Wärmetauscher, Edelstahl, Titan
  • verwendetes Gas: Optimus Energy (Butan/Propan-Gemisch im Verhältnis 70 % zu 30 %)
  • verwendeter Kocher: MSR Pocket Rocket 2

Die Ergebnisse unseres Topftests:

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Im Topftest ergibt sich ein klarer Sieger: Der Alu-Topf mit Wärmetauscher macht das Rennen. Ein halber Liter Wasser kocht in gut anderthalb Minuten.

Ein Topf mit Wärmetauscher hat aber ein etwas größeres Packmaß. Wenn es nicht um Geschwindigkeit geht, sondern um Gewicht und Größe, belegt der Titantopf den ersten Platz.

Alle Kocher und Töpfe gibt es im Camp4 Ladengeschäft zum Anfassen!


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