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Von der Lust am Wandern

Blau_Aktiv_Easy_1ZDer Sommer ist eingeläutet und die Feiertage stehen vor der Tür. Herrentag und Pfingsten sind nahe und damit auch die Überlegung: Was tun an den langen Wochenenden. Zeit für einen neuen Buchtipp – mit Wanderungen. Jürgens Tipps sind „Das grüne Band“ und „rund um Berlin.“

Verwilderte Ecken, in denen die Natur explodierte, von Schlüsselblumen übersäte Ostwiesen und Füchse, die auf Sperrgräben Mäuse fingen. Eindrücke, die Reiner Cornelius nicht mehr los ließen. Sieben Jahre war er auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze unterwegs. Das grüne Band ließ ihn nicht mehr los und so entstanden sieben Bücher – für jede Region am Grünen Band eines.

Jetzt gibt es eine neue Version, für Fernwanderer. Erneut hat sich Cornelius auf gemacht und ist den über 1200 Kilometer langen Weg noch einmal gegangen, mitten durchs wilde Deutschland. Seine Begeisterung für die ursprüngliche Landschaft, schreibt er im Vorwort, findet sich in diesem Buch.

Gespickt mit Geschichte

Zu einer Wanderung auf dem ehemaligen Mauerstreifen gehört natürlich auch ein Stück Wissen über die Geschichte, die dahinter steckt. So erfährt der Leser im Vorfeld, was ein Kolonnenweg ist und wie er sich am besten darauf bewegt. Cornelius verrät, dass 37 Prozent des gesamten grünen Bandes aus dieser Art des Weges bestehen. Während hier einst Tag und Nacht Patrouille gefahren wurde, wachsen die Löcher in den Platten des Weges jetzt allmählich zu.

Das grüne Band im CAMP4 Reisebuchladen Land.Karten

Das grüne Band im CAMP4 Reisebuchladen Land.Karten

Die bandförmigen Platten stellen aber auch Gefahrenquellen dar leicht kann es passieren, dass man mit der Schuhkante in ein Loch rutscht und umknickt. Daher empfiehlt der Autor dringend mit festem Schuhwerk zu wandern. Weicht der Wanderweg vom ehemaligen Grenzstreifen ab, so beschreibt der Cornelius das ausführlich und versucht grenznahe Wege, egal ob im ehemaligen Osten oder Westen, zu nutzen.

Die einzelnen Etappen sind in mit rot, blau und schwarz gekennzeichnet. So kann jeder Wanderer entscheiden, ob er leicht, mittel oder schwer wandern will. Als letzte Empfehlung gibt Cornelius noch den Hinweis, Unterkünfte dringend im Voraus zu buchen.

 

Für jeden ist etwas dabei

Die Grüne-Band-Tour beginnt am tschechisch-sächsischen Grenzübergang Hranice-Ebmath. Fast akribisch erklärt Cornelius wo es lang geht, welchem Weg man folgen soll und auch wie man zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit gelangt. Genauer kann man eine Wanderung eigentlich nicht beschreiben. Zwischendrin erklärt er immer wieder, welche Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten, die einzelnen Ortschaften bieten und warum es an manchen Stellen scheinbar zwei Grenzen gibt.

Zu Beginn der Etappen gibt es stets eine kurze Übersicht, die über Ausgangspunkt, Gehzeit und Beschaffenheit des Weges informiert. Als Bespiel für eine schwere Etappe wird angegeben, dass die Route zu 40 Prozent aus Kolonnenweg, elf Prozent Straße, 39 Prozent Wirtschaftsweg und zehn Prozent Naturpfad besteht. Leider fehlt hier die genaue Beschaffenheit des Weges und ob diese Beispielsweise mit einem Kinderwagen befahrbar sind. Grün markierte Informationskästen bieten Wissen über die hiesige Flora und Fauna, oder auch Sehenswürdigkeiten. Die Karten sind sehr detailliert und geben genaue Infos über die zu gehenden Wege.

Die Bilder im Buch stammen fast ausschließlich vom Autor selbst und zeigen eindrucksvoll, wie sich die Natur an der ehemaligen Grenze ihre Gebiete nach und nach zurückholt. Blumen, Tiere und Grün lassen einem schon beim Durchblättern die Füßchen zappeln. Allerdings frage ich mich wirklich, ob es machbar ist die gesamte Tour am Stück zu wandern? 60 Etappen, macht 8,5 Wochen…

Das Buch gibt es natürlich bei uns in der Reisebuchhandlung Land.Karten von Dr. Jürgen Seifert.


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 Die besten Wanderungen – rund um Berlin

Ein anderes Buch, ein anderes Thema, aber mit dem gleichen Schwerpunkt. Wer einfach und schnell mal raus aus der Stadt möchte und nie weiß, wohin und was man da machen soll, dem wird hier geholfen. Warum nicht eimal ordentlich wandern gehen?

Im Buch sind zahlreiche Wanderungen genau beschrieben. Alle Start-und Endpunkte sind mit der Bahn zu erreichen und die Autorin informiert darüber, wo man essen und einnkehren kann. Außerdem gibt sie Auskunft, wie lang die Wanderungen sind und wie die Beschaffenheit des Weges ist.

Abweichungen möglich

Teilweise sind die Wanderungen sehr lang. Hier gibt das Buch Auskunft, wie man abkürzen kann oder die Route einfach kürzer wandert. Es geht stets auf ruhigen Pfaden oder auch mal auf kleinen Straßen entlang. Wildes Kopfsteinpflaster trifft auf ausgetretene Trampelpfade. Meist im Grünen und nur mal ganz kurz auf dem Weg zur Wanderung geht es an Straßen entlang.

Dieses Buch macht dem Berliner Wandersburschen einmal mehr deutlich, wie schön unser großer Nachbar Brandenburg ist. Es geht durch Wälder voller Buchen, Eichen und Tannen, über riesige Wiesen, vorbei an Bächen und Seen. Immer die Nase im Wind und auf der Jagd nach Natur macht dieses Wander-Buch Lust auf mehr.

Und wer am Ende der Wanderung im Biergarten sitzt und dabei nicht schon nach der nächsten Wanderung sucht, der ist hier garantiert falsch.

Mit Kindern – geht’s auch

Gerade erfolgreich getestet kann ich sagen, dass die Wanderungen auch dann mit Kindern möglich sind, wenn das Buch davon abrät. Ganz wichtig ist hierbei einfach nur der richtige fahrbare Untersatz oder eben eine Kindertrage. Vorausgesetzt das Kind ist noch nicht zu schwer und die Strecke nicht all zu lang. Der Wagen sollte gut gefedert sein und Gummi-Räder sind zu empfehlen. Am besten eignet sich sicherlich ein solches Vehikel, dass auch zum Joggen verwendet werden kann. Der einfache Stadt-Buggy schafft die Touren wohl eher nicht.

Und was braucht man noch zum Wandern? Richtig! Einen passenden Hut! Und den gibt es hier!


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