Wie oft hast du in letzter Zeit aus deinem Wohnungsfenster geschaut und hast dich an deinen Lieblingsurlaubsort geträumt? Wie häufig hast du dich während deines letzten Urlaubs gefragt: „Wäre es nicht wunderbar hier zu leben?“. Wenn die Antwort: „Viele Male“ ist, geht es dir wie es meiner Schwester und mir lange Jahre erging. Unser Traum Ort? Ein kleines Bergdorf in Schweden mit dem Namen Klimpfjäll. Wie es dazu kam, dass wir unseren Lebensmittelpunkt aus Berlin in ein kleines schwedisches Dorf im südlichen Lappland verlagert haben und den Traum von unserer eigenen Abenteuerfirma mit einem Naturcamp und Erlebnistouren verwirklicht haben, möchten wir dir gerne erzählen.
Aufgewachsen sind wir in Berlin Kreuzberg, haben beide im Abstand von zwei Jahren die Reinhardswald-Grundschule und das Leibniz-Gymnasium im Herzen von Kreuzberg 61 besucht und sind in das Berufs- und Universitätsleben in Berlin gestartet. Viele Jahre haben wir den Großstadtdschungel unser zu Hause genannt, doch gab es da immer eine Zeit im Jahr, die für uns und unsere Familie ganz speziell war. In den Sommerferien wurde der Familien Jeep gepackt, wir winkten dem Berliner Bären an der Stadtgrenze ein „Tschüss“ zu und starteten über Rostock mit der Fähre in unseren alljährlichen Abenteuerurlaub. Dann hieß es Abstand gewinnen von dem hektischen Stadtleben, die Natur genießen, Bücher lesen und die Seele baumeln lassen. Manch ein Tag war geprägt von stundenlangem Autofahren, gefolgt von dem Suchen nach Plätzen, an denen wir unser Zelt aufschlagen konnten. Wir campten ausschließlich wild und frei in der Natur, darauf achtend, dass maximal einige wenige niedergedrückte Gräser von unserem Aufenthalt erzählen konnten. Über die Jahre sind unsere Eltern mit uns und auch schon vor unserer Geburt, auf vielerlei Art in den Norden gereist. Mit dem Pkw, dem Camper, dem Jeep, Motor- und Fahrrädern. In einem Jahr sind wir zu viert auf zwei Motorrädern für 6 Wochen unterwegs gewesen. Unsere Familie als enthusiastische Reisende Skandinaviens zu beschreiben, ist wohl passend.
Verreist man auf diese Weise, findet man über die Jahre einige Plätze, die einen aufgrund der speziellen und wundervollen Natur immer wieder anlocken. Einer dieser Orte war für uns das Dorf Klimpfjäll und seine Umgebung. Mit seiner magischen Bergnatur, den Flüssen und Seen, den unendlichen Weiten, der nahegelegenen Hochebene Stekenjokk mit der Tundra Landschaft und den atemberaubenden Wasserfällen besitzt besonders dieser Ort einen Zauber, der uns schon lange in seinen Bann gezogen hat.
Ein Bild von 1998 zeigt uns als kleine Kinder vor einer Hütte im Klimpfjäll und heute noch gibt es eine Stelle im Fluss, der durch Stekenjokk fließt, in dem man ein kleines mit Steinen abgetrenntes Bassin finden kann, welches unsere Eltern für uns gebaut haben, damit wir dort schwimmen konnten.
23 Jahre später fuhren meine Schwester und ich zusammen in einem Camper im Herbsturlaub 2021 nach Schweden und landeten wie so oft im Klimpfjäll. Hier wollten wir vor unserer Weiterfahrt in den Norden, einige Tage Kraft tanken. Nach einem leckeren Dinner im Hotelrestaurant kamen wir ins Gespräch mit einem Hotelmitarbeiter, der uns von offenen Arbeitsstellen in der nächsten Wintersaison erzählte. Die folgenden 2 Tage waren von euphorischen Überlegungen geprägt: Wäre es nicht toll ein solches Abenteuer zu wagen und etwas ganz Neues zu erleben? Das Lappland im Winter? Den wilden, kalten, schwedischen Norden kennenlernen? Sollten wir uns das trauen? Könnten wir es überhaupt möglich machen? Aufgrund meiner anstehenden Bachelorarbeit und der projektbezogenen Arbeit meiner Schwester in der Filmindustrie, schien es der perfekte Zeitpunkt zu sein, um für ein halbes Jahr dieses Abenteuer zu wagen. Ich weiß noch, wie meine Schwester sagte: „Das könnte einer dieser Momente sein, der dein gesamtes Leben verändert.“
Und sie behielt recht! Wenige Monate später machten wir uns in dem alten VW Golf 3 meiner Schwester in den Norden auf. Eine mehr als abenteuerliche Reise, während derer in der ersten Nacht das neu montierte, extra starke Fernlicht nicht funktionieren wollte und in der zweiten Nacht die Batterie des Autos, aufgrund der Kälte und einem auf Unwissenheit beruhenden Fehlers unsererseits, komplett zusammenbrach und wir zunächst in einer Notunterkunft unterkommen mussten. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir nicht kurz darüber nachgedacht haben umzudrehen. Aber wir taten es nicht, fuhren weiter und kamen im Klimpfjäll an.
Die ersten wenigen Monate vergingen wie im Fluge. Neue Eindrücke und Erlebnisse hielten uns in Bann. So vieles gab es zu entdecken: Nordlichter und unfassbar schöne Sonnenauf- und untergänge, die ersten Fahrten mit Schneemobilen in die Berge, die atemberaubenden Ausblicke auf die verschneite Landschaft, Lunchzubereitungen im Schnee und Rentier- und Elchfleischverköstigungen, die allumfassende Ruhe, die diese Landschaft auslösen kann, ein entschleunigter Alltag, ein ganz neues Zeitgefühl, die Stille und das nähere Kennenlernen der schwedischen und samischen Kulturen. Diese Zeit fühlte sich an wie ein Traum. Ein größeres Kontrastprogramm zu unserem Berliner Alltag konnte es kaum geben. Mit jedem neuen Tag wuchs das Gefühl, sich eine Rückkehr noch nicht vorstellen zu können und wir beide beschlossen eine weitere Saison zu bleiben. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Auch der Sommer verzauberte uns. Obwohl wir durch die vielen Urlaube die Umgebung im Sommer kannten, offenbarten sich uns neue tolle Erlebnisse. Die Midsommerfeier im nahegelegenen Fatmomakke, einem Kirchendorf aus dem 17. Jahrhundert, welches durch eine lange Geschichte der europäischen Ureinwohner Sapmi und Siedler geprägt ist. Hier durften wir Nächte in einer traditionellen Kåta verbringen und Geschichten samischer Folklore lauschen. Versteckte Wanderwege zu wundervollen Wasserfällen, die Jagd nach Pfifferlingen, die im Spätsommer in
den Wäldern hier oben massenhaft wachsen, das dörfliche Zusammenleben und damit auch das Miterleben von uns unbekannten kulturellen Gepflogenheiten, wie zum Beispiel das Fischen und die Jagd und die dazugehörige Verarbeitung, als Teil der Nahrungsbeschaffung abseits der industriellen Massenproduktion und auch hier vor allem die wundervollen Stunden der absoluten Ruhe und dem Gefühl echten Friedens.
Immer weiter schlich sich für uns beide, unabhängig voneinander das Gefühl ein, dass eine permanente Rückkehr nach Berlin nicht mehr das war, was wir uns vorstellen konnten. Ein großer Schritt war das Eingeständnis vor uns selbst, der Familie und Freunden, dass wir ein Leben, wie vor unserem Abenteuerjahr, nicht mehr führen wollten. Die Natur und das Leben hier im südlichen Lappland veränderten unsere Vorstellungen und Pläne für die Zukunft grundlegend.
Ein Zeitsprung in den Januar 2024. Seitdem wir uns entschieden hatten, permanent die Heimat Berlin zu verlassen, entwickelte sich in uns eine Vision: Immer weiter wuchs die Passion, auch andere Menschen dabei zu unterstützen die magische, wilde und wunderschöne Natur der nordschwedischen Berge und die vielen spannenden Aktivitäten mit der gleichen Leidenschaft und Liebe erleben zu können, die wir so intensiv erfahren durften. Das Abenteuer, die Natur, vor allem aber auch die Wertschätzung für die schwedische und samische Kulturen und ihre Traditionen stehen im Mittelpunkt all unserer Planung. Aus unserem Traum wurde Realität, als wir zusammen mit zwei Freunden, die hier im Norrland (nördlichen Teil Schwedens) geboren und aufgewachsen sind und das Klimpfjäll und seine Umgebung seit Jahrzehnten kennen, die Abenteuerfirma „Klimpfjäll Explorer“ gegründet haben. Hier bieten wir alljährlich unterschiedliche Abenteuertouren an und haben ein Naturcamp gebaut, in dem wir unsere Gäste zu allen Jahreszeiten willkommen heißen. Hier wartet eine Sauna am Fuße des Kultsjön Sees, ein Tipizelt, ausgestattet mit Rentierfellen, gemütlichen und traditionellen Schlafgelegenheiten und einem Kamin, sowie eine Grillhütte auf unsere Gäste. In Zusammenarbeit mit unserem ehemaligen Arbeitgeber, dem Hotel Klimpfjäll, ist es uns möglich auch tolle Pakete mit Hotel- und Camp- Übernachtungen anzubieten. Von hier aus starten wir zu unseren Erlebnistouren! Im Winter zeigen wir unseren Gästen mit dem Schneemobil oder auch auf Schneeschuhen die wundervollen Weiten der verschneiten Landschaft, sie nehmen an Eisangeltouren teil, besuchen das Dorf Fatmomakke, hören aus erster Hand Geschichten aus der samischen Kultur und gehen auf die Jagd nach Nordlichtern. Im Sommer beschreiten wir tolle Wanderwege, entdecken Berggipfel und wundervolle Wasserfälle, machen Bootstouren, gehen Fischen und zeigen auch hier das Dorf Fatmomakke. Durch die Zusammenarbeit mit einer lokalen Künstlerin können wir Feuershows in der Nacht, das Spiel der traditionellen schwedischen Schlüsselharfe und Geschichten der schwedischen Folklore anbieten.
Wir sind Klimpfjäll Explorer! Besucht uns und lasst euch von der magischen Landschaft des Lapplandes verzaubern.
Dein Abenteuer startet hier!
Klimpfjäll Explorer
Webseite: www.klimpfjallexplorer.com
Email: [email protected]
Bilder von unserem Camp:
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