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So schön kann Kurzfilm sein: Aningaaq

sliderBildAuf der Suche nach einem schönen neuen Outdoor-Film bin ich auf etwas ganz Feines gestoßen. Ein wirklich beeindruckender Kurzfilm, über sehr verschiedene Menschen, die voneinandern hören und gemeinsam etwas erleben. Ganz kurz nur, und doch sehr bewegend. Aber von vorne…

Der Thriller Gravity mit Sandra Bullock war ein Hit, wird geschrieben. Ich hab ihn leider nicht gesehen, aber ich las Dinge wie: „Alfonso Cuaróns „Gravity“ ist nicht nur ein Meisterwerk, sondern auch ein Kassenerfolg und ein Oscarkandidat.“

Im Film Gravity spielen Sandra Bullock und George Cloony Wissenschaftler, die als gestrandete Astronauten ums Überleben kämpfen. Passend zum Kassenhit drehte Sohn und Co-Autor Jonas Cuarón noch einen Kurzfilm: Aningaaq. Ursprünglich sollte der Film im Abspann des großen Bruders laufen. Warner Bros. entschied sich aber dagegen und zeigte das Sieben-Minuten-Werk nur auf Filmfestivals. Die Resonanz war so berauschend, dass man auch diesen Film als Oscar verdächtig in Betracht zieht.

Sandra und George sind schwerelos. Foto: Warner Bros. Pictures

Grönlands Fischer

Obwohl beide Filme aufeinander aufbauen, funktioniert Aningaaq auch ohne Gravity. Während dieser die ganze Zeit im Weltraum spielt, pickte sich der Regisseur nun einen Schauplatz auf der Erde heraus. Aningaaq wird komplett aus der Perspektive eines grönländischen Fischers erzählt. Als sein Funkgerät piepst, freut er sich riesig über diese Meldung.

Nur leider kann er Dr. Stone nicht verstehen, die so glücklich ist jemanden erreicht zu haben. Denn, wir erinnern uns, sie schwebt ja dem Tod geweiht durchs All. Beide sprechen miteinander. Beide in ihrer eigenene Sprache. Beider voller Hoffnung, endlich einmal Kontakt zur Außenwelt zu haben – könnten sie sich doch nur verstehen. Der Fischer Aningaaq erzählt ihr, dass sie im Nirgendwo gelandet ist, spricht von seinem Leben im eweigen Eis, seinen Hunden und seinem Baby. Der Kurzfilm erreicht seinen Höhepunkt als beide wie Hunde aufheulen.

Gleiches Schicksal

Plötzlich scheint die Einsamkeit in Grönland genauso zu sein, wie die Einsamkeit im Weltall. Aningaaq und Dr. Stone stecken in einer ausweglosen Situation. Zwei Menschen, die irgendwie allein im Nichts treiben. Vater und Sohn schrieben die Geschichten parallel zueinander. Jonás Cuarón sagt über seine Kurzgeschichte: „Das ist der Moment, in dem die Zuschauer und Dr. Ryan Stone denken, sie könnte endlich in Sicherheit sein. Dann bemerkt man aber, dass alles in der Übersetzung verloren geht“, erzählt Cuarón.

Beide Cuaróns haben eine gewisse Zeit in Grönland verbracht, um den Film zu drehen. Jonás hatte dabei Kontakt zu einem Einheimischen, dem die Figur des Aningaaq nachempfunden ist. Besonders beeindruckt war Cuarón von der Liebe der Einheimischen zu ihren Hunden. Mit einem kleinen Budget wurde der Film gerade zum Kinostart von Gravity fertig. Und während Gravity schon langsam in Vergessenheit gerät, wird Aningaaq erst jetzt richtig bekannt. Den kompletten Film in seinen wunderbaren sieben Minuten könnt ihr hier anschauen:


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