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Wanderstiefel mit der Extraportion Socke

Lundhags Wanderstiefel gibt es jetzt auch im CAMP4. Foto: LundhagsStabil sollen sie sein und ein ganzes Leben lang halten. Lundhags Wanderstiefel zeichnen sich durch Funktionalität und Haltbarkeit aus – und das immerhin schon seit 1932. In jedem dieser Stiefel steckt ganz sicher ein Stück jämtländische Mentalität. Stur, wie die Menschen, sind auch die Stiefel, und in diesem Fall ist das eine äußerst positive Eigenschaft.

Camp4-Schuh-und Wintertour-Experte Matthias Müller hat mir erklärt, was das Besondere an diesen Stiefeln ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, um das zu verstehen, muss ich sie anziehen. Und das mache ich jetzt.

Leider haben wir die Stiefel nur für Männer, aber ich versuche es trotzdem. Forest, Jaure Light oder Ranger High, einer wird schon an mein zartes Füßchen passen…

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Mindestens zwei Paar Socken sind Pflicht

Steif, fest, stabil und erstmal irgendwie unbequem, aber für mich sind die Lundhags Wanderstiefel ja auch nicht gemacht: „Die Stiefel eignen sich besonders dort sehr gut, wo es kalt und feucht ist. Das Material kann sich nicht vollsaugen oder nass werden“, erklärt mir Matthias.

Das würde ja bedeuten, die Stiefel sind irgendwie eine Art Gummistiefel? Und das wiederrum macht doch schrecklich kalte Füße oder? Das Lundhags Prinzip bestehe darin, dass man mindestens zwei oder sogar drei Paar Socken übereinander anzieht, sagt Matthias. Und es geht noch weiter: „Die Socken ersetzen sozusagen das, was bei anderen Schuhen aufwendige Polstermaterialien sind.“

Aha, das erklärt also warum dieser Schuh sich nicht vollsaugt, also doch wie ein Gummi- oder Reitstiefel? Nicht ganz, wie ich gleich erfahre.

Schlicht ist Programm: Das Schalenprinzip

Schaue ich mir den Schuh von unten nach oben an, dann befindet sich unten ein sogenannter Zellgummi oder auch eine Art ‚Galoschen-Schuh‘, wie mir Matthias erklärt. Dieser Teil ist weder atmungsaktiv noch mit irgendeiner Membran ausgestattet, lerne ich. Das Material ist einfach nur wasserfest und sehr robust.

An den Schuh ist je nach Modell ein einfacher bzw. auch manchmal ein etwas komfortablerer Schaft angenäht. Dieser Schaft ist meist sehr hoch, aber auch das hat seinen Sinn: „Die Stiefel werden schließlich in nassem und unwegsamen Gelände eingesetzt, das kann dann mal ein Moor oder eine morastige Wiese sein. Auch ein Wasserlauf kann damit durchwatet werden“, weiß Matthias.

Um den Wandersteifel wirklich dicht zu halten bedient sich Lundhags eines Prinzips, das Outdoor-Kenner schon lange praktizieren: einzelne Schichten. Das ist so ähnlich wie beim Zwiebelprinzip bei Outdoorbekleidung. Denn nichts anderes sind Lundhags Stiefel: „Bekleidung für die Füße“, schreiben die Schweden auf ihrer Internet-Seite.

Die Stiefel werden so konstruiert, dass der Wanderer selber entscheiden kann, was er drunter zieht. Eben genau so, wie bei den unterschiedlichen Bekleidungsschichten. Ist es draußen kalt und feucht, gibt es eben ein Fließ mehr drunter. Wichtig ist die Außenhülle, die muss Wind-und Wetterfest sein. Und genau darum kümmert sich ja Lundhags.

„Der Stiefel bietet nicht nur strapazierfähigen Schutz gegen Wetter und Wind sondern hält  gleichzeitig den Fuß an seinem Platz und sorgt so für richtig guten Fersenhalt“, erklärt das Unternehmen. Und dabei machen sie keine Kompromisse! Die Außensohle und der unterer Teil des Schuhes bestehen komplett aus wasserdichtem Zellgummi (Zellkautschuk), der Schaft aus hochwertigem Vollnarbenleder. Das Stiefelinnere passt jeder seinem individuellen Trageverhalten oder dem Wetter mit unterschiedlichen Socken an. Je nach Aktivität und Außentemperatur kann so die Dicke des Futters selbst gewählt werden.

Königlicher Hoflieferant

Einfach, funktionell und wenig, was kaputt gehen kann. Vor über 80 Jahren entwickelte Jonas Lundhag im schwedische Jämtland die ersten Schalenstiefel. Schnell wurden die Stiefel zu einem unverzichtbaren Schuh für Jäger, Wanderer und auch für die schwedische Armee.

Eben genau der richtige Stiefel, für all diejenigen, die kompromisslos draußen sind und in nassen und kalten Gebieten wandern. Das sind definitiv die Leute aus Mittelschweden. Sogar der König höchstpersönlich geht in hochwertigen Lundhagsstiefeln auf die Jagd.

Und obwohl ein Wanderstiefel von Lundhags wenig Komfort bietet, zumindest solange er nicht eingelaufen ist, trägt ihn sogar Prinzessin Victoria. Alles natürlich „mit der Extraportion Socke“, würde Matthias sagen.

Seit über 40 Jahren liegt die Schuh-Werkstatt von Lundhags in Järpen, in der Nähe von Åre – direkt am Tor zur Bergwelt des schwedischen Jämtlandes. Hier hat sich nichts geändert, weder die handwerkliche Arbeit noch der handwerkliche Stolz. Manche mögen es altmodisch nennen, aber die schwedischen Schuhmacher wollen sich ganz bewusst nicht anpassen: „Wir tun nichts, nur um einem Trend zu folgen. Es muss funktionell sein. Das bedeutet, dass alles Überflüssige und aller Schnickschnack längst verschwunden sind.“

Die unmittelbare Nähe zur Natur erledigt den Rest, denn getestet wird direkt vor den Toren der Schuhmacher. Einfach raus und ab durchs Fjäll. So können mögliche Probleme direkt behoben und bearbeitet werden. Falls denn notwendig.

 Ausführlich getestet

Im Gegensatz zu einem Gummistiefel sind Lundhags Stiefel festzurrbar und schlackern nicht einfach am Bein herum. Natürlich hat Matthias auch Lundhags Stiefel: „Ich habe mittlerweile sogar zwei Paar: Einen Winterstiefel und ein Paar für den Rest des Sommers“, sagt er schmunzelnd. Wer einmal Lundhags verfallen ist, kommt wohl nicht mehr davon los. Im Winter trägt Matthias seine Lundhags zum Ski- und Wintertouren gehen. Diesen Stiefel stattet er dann mit einem zusätzlichen Filz-Innenschuh aus und passt ihn so an seine individuelle Tour an.

Nicht nur Matthias schwört auf Lundhags: „Es gibt einfach keinen Schuh, der für eine Trekkingtour besser passt als der Lundhagsstiefel“, schwärmt auch Rucksack-Experte Maik und fügt auch nochmal hinzu: „Aber immer mit mindestens zwei Paar Socken, sonst macht der Schuh keinen Spaß.“

Eines betonen beide immer wieder: „Wichtig ist, sich Zeit zum Einlaufen zu nehmen und es muss klar sein, dass dieser Schuh zunächst nicht annähernd so komfortabel ist wie z. B. ein hochwertiger Meindl Schuh“, sagt Matthias und ergänzt schmunzelnd: „Zumindest beim Ersten Reinschlüpfen.“

Wenn dann alles passt, sollte man trotzdem immer noch eine zweite Garnitur Socken dabei haben. Falls man nämlich doch einmal stark schwitzt, wird das selbst gewählte Futter nass. Denn, ich habe ja gelernt, wo nichts rein kommt, da geht auch nichts raus und so könnte auch der feuchte Schwitz-Dampf einfach nicht entweichen. Also wird die nasse Socke Nr. 1 ausgetauscht und die trockene Nr. 2 muss ran!

Und zu guter Letzt empfiehlt Matthias noch ein zweites Fußbett: „In der Regel sind in den Stiefeln Woll-Filzfußbetten drin, die sich aber über eine gelegentliche Lüftung auch freuen. Also auch davon ein zweites mit einpacken!“

Lundhags Wanderstiefel gibt es ab jetzt auch exklusiv im CAMP4 Webshop! Übrigens haben wir auch Lundhags Bekleidung, schaut doch einfach mal rein: www.camp4.de

Mir hat natürlich keiner der Stiefel gepasst, wer allerdings selbst vorbei kommen möchte und den Rechten nicht findet: Unsere CAMP4 Schuhexperten helfen gerne und  bestellen euch auch den richtigen Schuh nach!


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5 Responses to Wanderstiefel mit der Extraportion Socke

  1. Bengt says:

    „Außensohle, Zellgummibasis und Schaft bestehen aus hochwertigem Vollnarbenleder“ – Bitte was?

    • :-) das versteht niemand. Habe es versucht selbst zu verstehen und entsprechend geändert:
      „Die Außensohle und der unterer Teil des Schuhes bestehen komplett aus wasserdichtem Zellgummi (Zellkautschuk), der Schaft aus hochwertigem Vollnarbenleder. Das Stiefelinnere…“
      Zellkautschuk – Gummi ist sehr langlebig, abriebfest und natürlich wasserdicht.
      Vollnarbenleder – kann ausführlich gegoogelt werden – kurz gesagt ist vollnarbiges Leder das beste vom Leder, nämlich die unverletzte äußere Schicht (Rindsleder ist so dick, dass es für Schuhe immer längs in mehrere Lagen zerschnitten wird)

  2. Jess says:

    Ist der Schuh auch für feuchte Tropen bei einer Durchschnittstemperatur von 30 grad geeignet ? 2 paar Socken stelle ich mir da etwas warm vor. Brauche einen Wasser und schlammabweisenden Schuh mit guten Profil und dicken Leder um vor Schlangenbissen zu schützen. Gibt es eine Alternative?

    • Dennis Dennis says:

      Hallo,
      generell sind Lundhags-Stiefel für Skandinavisches Fjell zu benutzen. Das relativ dicke Leder wird vor Schlagenbissen nur bedingt schützen können. Zum einen variiert die Stärke der Bisskraft erheblich mit der Art und Größe der Schlange. Die meisten Schlangen flüchten aber bereits wenn sie erhebliche Vibration spüren, wie durch normales umher Laufen.
      Wir empfehlen daher lieber Ortskundige Führer zu befragen was diese für einen Rat haben.

  3. Niels says:

    Da Du die Socken jederzeit wechseln kannst, ist man damit besser bedient als mit schweren Lederschuhen, die in Tropischem Klima bald von innen heraus anfangen zu verschimmeln.

    Zwei paar Socken klingt vielleicht nach viel Hitze, aber das ist keineswegs so warm wie die dicke, wenig atmende Leder-Fütterung in einem herkömmlichen Leder-Wanderschuh. Und man kann sie leicht austauschen, wenn sie doch mal Nassgeschwitzt sind. Viel besser 6 paar Alpaca Socken im Rucksack als ein Kilo an Lederpolsterung die häufig nicht mal ueber Nacht trocknet.

    Alpaca Wollsocken sind mir selbst in den Philippinen nicht zu heiß, Kein Hitze-stau, kein Stinkfuß.
    Allerdings auf 2000 Meter höhe, wo es ~20 Grad C ist aber mit hoher Luftfeuchtigkeit.

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