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Cryptalloy – eine ganz besondere Schicht

BlockerBild
Wer kennt sie nicht? Die ewige Debatte über Datenklau und Datensicherheit, Ausspähen, NSA. Auch in der Outdoor Szene ist sie längst angekommen. Schon länger gibt es auch im CAMP4 Taschen mit dem sogenannten RFID-Blocker. Aber was verbirgt sich genau dahinter? Das hab ich versucht herauszufinden.

„Irgendwie ist da so eine Alufolie eingenäht“, ist die Antwort der Leute, wenn man sie danach fragt. „Wegen der Sicherheit und so“. Aber so einfach ist es nicht. In den Taschen mit RFID-Blocker steckt tatsächlich eine ganz besondere Schutzschicht.

Einzigartige Legierung
„Egal ob in Industrie-, Handels- oder Logistikapplikationen, RFID-Technologie ist eine sehr praktische und aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenkende Erfindung. Es gilt sich präventiv vor einem Missbrauch zu schützen”, so Stefan Horvath, Geschäftsführer von Kryptronic, München. “Es gilt sein Eigentum und seine Privatsphäre zu schützen. Mit dem Produkt Cryptalloy bleiben sensible Informationen dort, wo sie hingehören.” Soweit so gut, aber was ist Cryptalloy?

Die Folie funktioniert im Prinzip wie ein faradayscher Käfig. Dieser macht sich einen elektrischen Effekt zunutze, der dafür sorgt, dass sich elektrische Felder nur an der Außenseite eines Leiters fortpflanzen. Da der RFID-Chip keine eigene Stromversorgung hat, muss er von einem Kartenleser aktiviert werden. Genau da kommt die RFID-Blocker-Folie ins Spiel: Die elektromagnetischen Strahlen für die Energieversorgung des RFID-Chips können dank der Folie nicht mehr zum Chip durchdringen. Damit ist der Chip von der Außenwelt abgeschirmt und schweigt.

Wie funktioniert Crytalloy?
Eine Cryptalloy-Abschirmung muss das Objekt nicht unbedingt vollständig umschließen. Die bloße Anwesenheit des Materials in unmittelbarer Nähe genügt bereits. Damit werden auch transparente Schutzhüllen möglich, zum Beispiel für sichtbar zu tragende Ausweiskarten. Cryptalloy wird als 0,1 mm dicke Folie auf einem Schichtträger aus PET geliefert. Die Folie ist ausgesprochen widerstandsfähig und kann wie eine normale Verbundfolie verarbeitet werden.

Diese aufwändige Legierung (Alloy) aus Aluminium sowie weiteren speziellen Metallen unterbindet hoch wirksam die Kommunikation zwischen Ihrem Ausweis und jedem unbefugten Lesegerät.

Mythos „gläserner Kunde”
Mit der eingenähten Folie in unserer Tasche können wir also sicher sein, dass wir am Flughafen nicht ausspioniert werden. Nur da? Oder werden unsere Chipkarten-Daten auch noch an anderen Stellen gesammelt? Wer ein RFID-Sytem hat, kann auch Daten klauen. Eigentlich ganz einfach. Durch RFID-Systeme wird der Konsument sozusagen zum „gläsernen Kunden”, denn Daten über sein Kaufverhalten können theoretisch gespeichert und verarbeitet werden. Die Problematik verschärft sich noch dadurch, dass der Konsument dies überhaupt nicht bemerken muss, weil die RFID-Systeme so unauffällig arbeiten.

Was ist ein RFID-System?
Ein RFID-System besteht aus einem Transponder (RFID-Chip), der sich am oder im Gegenstand bzw. Lebewesen befindet und einen kennzeichnenden Code enthält, sowie einem Lesegerät zum Auslesen dieser Kennung. RFID steht für Radiofrequenz-Identifikation. Mit dieser Technik werden Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt von einem Datenträger, dem Transponder oder Tag zu einem RFID-Lesegerät und umgekehrt übertragen. Der Begriff Transponder setzt sich aus den englischen Worten Transmitter (Sender) und Responder (der Antwortende) zusammen.

Die wertvollen Daten befinden sich auf Eintrittskarten, Ausweisen und anderen Identitätspapieren, Büchern, Geldscheinen – überall wo man es sich (eigentlich nicht) vorstellen kann. Die Daten können sofort und direkt ausgelesen werden. So wissen Anwender zum Beispiel sofort, wer was wann und wo gekauft hat. Und die Lese- und Schreibgeräte sind im Handel frei erhältlich. Und RFID-Blocker gibt es bei uns im Ladengeschäft oder im Online-Shop.

Was tun? Wie seht ihr das? Müssen wir jetzt ein neues Portemonnaie kaufen? Oder ist alles nur übertriebene Panik? Schreibt, diskutiert, lasst euch aus, gebt uns Feedback!

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2 Responses to Cryptalloy – eine ganz besondere Schicht

  1. Mike says:

    Mir ist bewusst, dass dieser Beitrag einige Jahre auf dem Buckel hat, aber eine weiterführende Frage tritt bei mir dennoch auf: Wie verhält es sich, wenn man die NFC-Funktion von beispielsweiser einer Bank-Karte abschalten lässt? In meinem Beispiel wurde damit zwar laut Angaben der Bank die Funktion gesperrt, die Karte aber nicht ausgetauscht.
    Mit anderen Worten: Ich verwende weiterhin die selbe Karte. Für mich ergibt sich logisch, dass die selbe Technologie in der Karte enthalten sein muss, ergo die Daten sind quasi weiterhin auslesbar?

    • Melanie Hauser Melanie Hauser says:

      Hallo Mike,
      wenn die NFC-Funktion deaktiviert ist, ist das kontaktlose Bezahlen nicht mehr möglich. Dein Geld ist also schon mal sicher.
      Wenn es um die Möglichkeit geht, Daten auszulesen, bin ich ehrlich gesagt überfragt. Frag doch mal bei Deiner Bank nach – die müssen es doch wissen.
      Die Antwort der Bank würde mich auch interessieren.
      Ich hoffe, dort wird Dir jemand weiterhelfen.
      Viele Grüße
      Melanie (Online-Redakteurin im Camp4)

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