SOTO Windmaster – Der Name ist Programm
In Folge vom Kauf des Soto New River Pot entdeckte ich durch die Werbung auf der Verpackung des Topfes das Kochersortiment von Soto. Da ich eh auf der Suche war, stellte ich Überlegungen an, welcher es denn nun werden sollte.
Mein Kocher sollte:
- verhältnismäßig klein sein
- eine möglichst hohe Heizleistung haben
- in den Soto New River Pot passen
- gut bei Wind und möglichst unterschiedlichen äußerlichen Bedingungen (wie zum Beispiel: Kälte, geringerer Luftdruck, Feuchtigkeit etc.) funktionieren
Ich entschied mich schlussendlich für den Soto Windmaster.
Der Soto Windmaster ist ein Kocher mit Gewindeanschluss für Schraubkartuschen (Lindal).
Im Lieferumfang des Soto Windmasters ist der Kocher, eine Topfauflage, ein Packsack, eine Anleitung und die Verpackung aus Pappe enthalten. Die Fertigungsqualität des Kochers ist sehr hoch. Allein die Betrachtung des Ventilgehäuses zeigt Handwerkskunst auf einem extrem hohen Niveau. Der verwendete Feinguss ist so perfekt gelungen, dass nur sehr geringe Nacharbeitungen erfolgten. Dieser Qualitätsanspruch spiegelt sich auch im Preis wieder.
Die Entscheidung für den Soto Windmaster fiel hauptsächlich aufgrund der verwendeten Ventiltechnik. Diese ist den direkten Konkurrenten aus dem eigenen Haus überlegen und regelt den Gasdruck immer passend zur abgeforderten Leistung, dem Füllstand der Kartusche und den Umgebungsdingungen. Bemerkbar macht sich das zum Beispiel durch eine gleichbleibende Flamme bei abnehmendem Gasdruck in der Gaskartusche. Weiterhin lässt sich der Kocher mit diesem Ventil sehr fein regeln.
Die Konzeption des eigentlichen Brenners als Schale in Kombination mit einem geringen Abstand zwischen dem Brenner und dem Kochgeschirr steigert die Widerstandsfähigkeit gegen Einflüsse durch Wind enorm. Es ist faszinierend zu beobachten wie problemlos dieser Kocher mit Wind umgeht.
Die Topfauflage hat vier Ausleger, die für den Transport eingeklappt werden können. Dadurch ist es möglich größere Töpfe oder Wasserkessel zu nutzen. Der New River Pot kann etwas verloren auf dem Kocher wirken, weil die Topfauflage so groß ist.
Ein schönes Extra hat der Kocher: die von Soto verbaute Piezozündung. Diese funktioniert bei mir bisher einwandfrei und erspart mir eine externe Zündquelle. Sollte die Zündung mal kaputt gehen. Kein Problem, es gibt direkt von Soto Ersatzteile zum nachkaufen. Sehr sympatisch!
Mit einer Heizleistung von bis zu 3260 Watt arbeitet der Kocher auf sehr hohem Niveau und bringt Wasser sehr schnell zum kochen. Anfangs habe ich mich nicht getraut das Kochgeschirr aus Aluminium mit der maximalen Leistung des Kochers zu benutzen. Dieses Misstrauen hat sich gelegt und heute rufe ich die maximale Leistung des Kochers beim Kochen von Wasser ab.
Am Ende musste ich für mich noch eine drängende Frage beantworten. Da das Risiko, den Kocher nicht in den Topf zu kriegen, weiterhin bestand, probierte ich den Kocher in den New River Pot zusammen mit einer 100g/110g Gaskartusche zu verpacken. Wiedererwartend passte doch alles in den Topf.
Der Zusammenbau ist denkbar einfach. Der Kocher wird seinem Packsack entnommen, oder auch nicht. Je nachdem ob ein Packsack mitgeführt wird oder nicht. Die Topfauflage umarmt den Kocher regelrecht. Diese Transportvariante kommt von Soto selbst und funktioniert sehr gut.
Im nächsten Schritt wird die Topfauflage durch den Mechanismus, welcher später zum Befestigen der Topfauflage am Kocher notwendig ist, vom Kocher entfernt. Dadurch erhält man zwei Teile.
Im Anschluss wird am Ventil die Bedienhilfe aufgeklappt und das Ventil mit einer ¼-Umdrehung komplett geschlossen. Konstruktiv bedingt lässt sich der Kocher nicht anders verpacken.
Als nächstes wird der Kocher auf die Gaskartusche aufgeschraubt, bis Gas hörbar in den Kocher einströmt. Der Kocher wird über das Gewinde vorsichtig handfest angezogen, sodass eine dichte Verbindung zwischen Anschluss und Gaskartusche entsteht.
Jetzt wird die Topfauflage angebaut. Dazu werden die vier Arme aufgeklappt und seitlich auf den Brenner geschoben. Korrekt montiert stützt sich die Topfauflage unten am Schaft des Kochers und oben über die vier Arme der Topfauflage am Brenner direkt ab. Die obere Abstützung ragt in die Flamme des Kochers hinein. Die Topfauflage wird an dieser Stelle rot glühen. Das ist normal und ist nicht besorgniserregend.
Um einen sicheren Stand zu ermöglichen verwende ich immer einen Stützfuß für Kartuschen. Dieser erweitert die Aufstandsfläche vor allem bei kleinen Gaskartuschen enorm und bringt auch auf unebenem Untergrund Stabilität in das Gesamtsystem.
Zur Veranschaulichung wurde hier eine 230g Gaskartusche verwendet. Die Vorgehensweise ist bei 100g/110g und 450g Gaskartuschen die gleiche. Bei 450g Gaskartusche ist zu bedenken, dass das gesamte Konstrukt sehr hoch wird und dadurch instabil werden kann.
Der Betrieb des Kochers ist denkbar einfach und mit jedem anderen Kocher vergleichbar.
Als erstes wird das Ventil geöffnet, solange bis Gas hörbar ausströmt. Dann erfolgt die Betätigung des Piezozünders. Der Kocher sollte innerhalb der ersten paar Versuche anspringen. Ab hier ist der Kocher vollumfänglich regelbar.
Zum Ausschalten wird das Ventil einfach komplett geschlossen. Nachdem die Flamme erloschen ist, ist der Kocher aus.
Vor dem Abbau sollte der Kocher abkühlen, sonst verbrennt man sich ganz böse die Finger. In dem Zuge möchte ich darauf hinweisen, dass die Materialtemperaturen nicht an der temperaturbedingten Verfärbung ersichtlich sind. Auch wenn das Metall normal aussieht, kann es dennoch mehrere hundert Grad Celsius haben. Diese Art der Verbrennung ist die schlimmste die es gibt. Das liegt daran, dass man am Metall regelrecht kleben bleibt und dadurch tiefere Hautschichten durch den hohen Temperatureintrag geschädigt werden. Wenn Metalle rot glühen, entsteht dieses Phänomen nicht. Es entstehen nur echt fiese Brandblasen. Beide Verletzungsmuster sollten beim Einsatz des Kochers unbedingt vermieden werden und in einem solchen Fall unbedingt medizinisch versorgt werden.
Meine Erfahrungen mit dem Kocher sind bisher nur positiv. Weder sind mir einzelne Teile kaputt gegangen, noch hat der Kocher mich bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen im Stich gelassen. Und das Beste ist eigentlich: ich brauche keine extra Zündquelle, auch wenn ich immer Streichhölzer in meiner Waschtasche habe.
Zur Verteidigung sei gesagt, die Streichhölzer wohnen in meiner Waschtasche. Das liegt einfach daran, dass ich mit Streichhölzern andere Dinge anzünden kann, die ich mit einem Kocher nicht anzünden kann.
Abschließend lässt sich nur sagen, dass dieser Kocher ein sehr gutes Leistungsgewicht hat. Das Flammenbild und die Verteilung sind sehr gut und fein gestaltet, wodurch die Wärmeenergie sehr gleichmäßig in den Topf getragen wird.
Die Ersatzteilversorgung von SOTO ist vorbildlich und kann jederzeit über SOTO selbst oder den Service bestellt werden. SOTO stellt für diesen Kocher die Bedienungsanleitung online zur Verfügung. Weiterhin gibt es auf der englischsprachigen Seite Anleitungen zum Reinigen und zur Problembehebung bei dem Kocher.
Die mitgelieferte Topfauflage des Kochers ist sehr groß. SOTO bietet hier eine Lösung für alle an, die eine kleinere und leichtere Topfauflage suchen beziehungsweise bevorzugen. Diese nennt sich Triflex und muss separat erworben werden. Die Triflex Topfauflage war nicht Bestandteil dieses Tests. Somit konnten auch keine Aussagen dazu getroffen werden.
Wer einen kleinen, qualitativ hochwertigen und leistungsstarken Kocher sucht, wird beim SOTO Windmaster fündig.
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