Expertenwissen » Unsere Marken

Woolpower: Merinowolle made in Schweden – bis Heute

Birgitta Olsson, Näherin bei WoolpowerWillkommen im Outdoor-Wunderland, dem Zuhause unzähliger Spezialisten des Nordens. Kocher, Zelte, Schuhe, Unterwäsche, egal was man sucht, der Weg führt nach Schweden. Hier garantiert der Edelhersteller „Woolpower“ 100% Mulesing-freie Woll-Produkte. Lokale Produktion, soziale Verantwortung und der Hersteller bekennt sich zur Heimat, Östersund im Jämtland.

Wer seine Produkte testen will, muss hier nur vor die Tür gehen. Klare Bäche, große Seen, riesige Wälder und das Fjell. Vermutlich sind deshalb viele namhafte Spezialisten der Outdoorbranche im Jämtland, Schweden, verwurzelt. Die Zeltmarke Hilleberg, der Schuh- und Hosenspezialist Lundhags, die Kocher von Trangia und nur ein kleines Stückchen weiter, Fjällräven.

Mitten in diesem Naturparadies liegt die Stadt Östersund und in ihr begann 1969 eine bemerkenswerte Geschichte. Die der Firma „Ullfrotté“, heute besser bekannt als „Woolpower“. Anfangs wurden noch Feinstrumpfhosen für den schwedischen Markt produziert, entwickelte „Woolpower“ anschließend zusammen mit dem schwedischen Verteidigungsministerium ein Material das warm, pflegeleicht und strapazierfähig zugleich sein sollte. Schon 1972 begann die Produktion von „Ullfrotté Original“. Dabei hat sich das Unternehmen mit Hingabe seiner Region, dem sozialen Miteinander und der Nachhaltigkeit verschrieben.

„Ullfrotté Original“

Woolpower im Einsatz

 

 

 

 

 

Bewusstsein

Die Fabrik in Östersund ist heute die größte Textilfabrik Schwedens und vermutlich auch bald die Letzte. Denn das erstaunliche ist, „Woolpower“ produziert weiterhin an Ort und Stelle. Das Know-how und die Arbeit wurden nicht in ferne Länder verlagert. Dies ist einmalig in der Bekleidungsbranche. Denn eine Näherin in Schweden, kostet so viel wie 60 Näherinnen in Bangladesch. Ein Entschluss der wohl nur in einem Familienunternehmen zustande kommt.

Woolpower im CAMP4 Webshop

Die Eigentümer Daniel und Adam, Söhne des Gründers, verzichten ganz bewusst auf Gewinne und bekennen sich zu ihrer Verantwortung: Weder Menschen noch Tiere oder die Natur sollen für die Produktion unserer Bekleidung leiden.“

Made in Sweden

Jeder Näher/Näherin bekommt bei „Woolpower“ einen schwedischen Arbeitsvertrag. Ihnen ist es zu verdanken, dass Produkte einzigartiger Qualität die Fabrik in Östersund verlassen. Fließbandarbeit wird bewusst vermieden. Der Mitarbeiter fertigt ein Produkt von Anfang bis Ende. Dafür bürgen sie mit ihrem Namen, welcher als Qualitätssiegel in jedem Produkt, nach persönlicher Endabnahme, vernäht wird. Sollte ein Produkt nicht den Anforderungen von „Woolpower“ entsprechen, werden diese im Outlet verkauft oder gar gespendet.

Machart

Nachhaltig bedeutet aber nicht immer 100% natürlich. „Woolpower“ hat sich gezielt für Hybridprodukte entschieden. Denn je länger ein Produkt hält, desto seltener braucht sein Benutzer ein Neues, und das schont die Umwelt. So besteht das Mischungsverhältnis meist 2/3 Wolle und 1/3 Polyamid oder Polyester. Die Wollfasern sind als Naturprodukt zwar robust, aber dennoch anfällig für Risse. Die Kunstfaser, deutlich robuster, weist eine höhere Strapazierfähigkeit auf. Die Lebenszeit des Wollprodukts verlängert sich. Die verwendete Kunstfaser wird auf eine spezielle Art verwoben, dass den Hautkontakt minimiert, dafür den der Wolle erhöht.

Immer richtig angezogen

Die verwendete Merinowolle besitzt in der Regel eine Feinheit von 22 Mikron (d. h. 22 Tausendstel eines Millimeters). Ab 28 Mikron fühlt sich Wolle meist schon kratzig an. Zum Vergleich: das Menschliche Haar, ist etwa 50 – 100 Mikron stark. Jedoch variiert die Mikronzahl je nach Produkt. In der „LITE“-Serie wird Wolle mit Feinheitsgrad 19 Mikron verwendet und zugleich ändert sich das Mischungsverhältnis zu 80% Wolle und 20% Polyamid.

Herkunft der Wolle

Das „Mulesing“ ist sicher noch immer eines der größten Probleme bei der Verwendung von Merinowolle. Um möglichst wenig Ertragsverlust zu erleiden, werden Schafe in Australien einer schmerzhaften Prozedur unterzogen. Zwar gibt es Zertifizierungen die gewährleisten sollen das die Wolle „Mulesing“-frei gewonnen wurde, aber diese reichten „Woolpower“ nicht aus. Australische Lieferanten können keine 100% Garantie dafür geben. Die Lösung für „Woolpower“ war daher konsequent wie logisch. Als Merinowoll-Lieferanten dienen Länder, in denen es die Fliegenmade gar nicht gibt – Uruguay und Argentinien. Für „Woolpower“ ist dies der einzig mögliche Weg, seinem hohen Anspruch gerecht zu werden. Diese gelebte Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen. Die vorhandene Öko-Tex Zertifizierung versteht sich dabei schon fast von selbst.

Pflege von Woolpower

Aber die benutzerfreundlichste Eigenschaft der „Woolpower“-Produkte: sie sind alle bei 60° in der Maschine waschbar, ohne einzulaufen. Obwohl davon abgeraten wird, diese zu häufig in die Wäsche zu geben, denn Auslüften reicht. Auch das nicht Waschen, schont die Umwelt.  So das ein Jeder von uns noch lange hinaus gehen kann, um sich an der Natur zu erfreuen.

Das sympathische Lächeln in unserem Beitragsbild gehört übrigens Birgitta Olsson. Und wer wissen möchte, wer sein Produkt genäht hat, kann hier auf der Firmenwebsite von „Woolpower“ nachschauen.

Name der Näherin

Ausblick

Demnächst folgt ein „Woolpower“ Produkttest…


One Response to Woolpower: Merinowolle made in Schweden – bis Heute

  1. Janice Howe Jan says:

    Lieber Dennis,

    Dein Bericht ist wirklich informativ und gut geschrieben.
    Ich kann dem nur beipflichten und aus eigener Erfahrung sagen, dass die Qualität großartig ist und die Produkte wirklich langlebig und unkompliziert sind. Wer also ein schlichtes Design mit hervorragenden Wärmeeigenschaften sucht ist bei Woolpower genau richtig
    lieben Gruß
    Jan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert