Du suchst ein Zelt? Familie dabei? Kanuausflug geplant? Das Gewicht spielt weniger eine Rolle? Dann lohnt sich der Blick auf die Tipis mit ihrer guten Raumausnutzung. Die indigenen Bewohner Nordamerikas bauten diese Zelte aus Zweigen und Fellen. Die modernen Varianten gibt’s bei Camp4 zu bestaunen.
Bei dem Wort „Tipi“ werden vermutlich als erstes Assoziationen an alte Wildwest-Filme geweckt. Das ist natürlich schon lange her. Aber wie beim „Kanu“, welches nahezu unverändert, ebenfalls von den Ureinwohnern gebaut wurde, hat es bis heute seine Fangemeinde, und diese wächst.
Einer der größten Vorteile von Tipis ist das enorme Platzangebot. Man kann darin angenehm sitzen oder gar stehen. Manche Modelle sind auch für einen Ofen geeignet. An kühleren Tagen ein angenehmer Gedanke, den Abend im Tipi am knisternden Feuer gewärmt zu werden.
Dabei reicht die Spannweite vom UltraLeicht-Tipi mit 2,5 kg und für 4 Personen, bis zum geräumigen 8 Personen Tipi von Eureka. Es ginge sogar noch deutlich größer aber dann gestaltet sich der Transport als, dezent, schwierig und auch der Aufbau wird mit der Familie ein kleines Martyrium. Und wir sind schließlich im Urlaub!
Entstanden sind Tipis kulturhistorisch durch nomadisch lebende Bevölkerungen. Die Außenhaut bestand dabei aus Matten, Fellen oder auch Stoffen. Die indigene Bevölkerung Nordamerikas ist dafür das bekannteste Beispiel. Aber noch immer leben Bevölkerungen wie die Tschuktschen im Osten Russlands oder Teile der Mongolen in beweglichen Behausungen. Da die Mongolen bereits über Pferde und Kamele verfügten, entstand dort die Jurte, ein deutlich größeres und komfortableres Rundzelt. Die Lastentiere ermöglichten den Transport der flexiblen aber schweren Behausungen.
In Nordamerika gab kein solches Lastentier und die Menschen mussten ihre Zelte selbst tragen oder hinter sich her ziehen. Das führte letztlich zu einer Optimierung zwischen Platzangebot, Gewicht und Packmaß. Erst mit der Entdeckung Amerikas und der einhergehenden Kolonisierung durch Spanien und Portugal, später Frankreich und England, wurde das Pferd eingeführt. Das Bild vom Indianer, der ohne Sattel, eine Einheit mit seinem Pferd bildet, entstand erst viel später. Über Jahrhunderte waren Flüsse oder die eigenen Füße die einzigen Fortbewegungsmittel.
Aber was macht das Tipi so komfortabel?
- leichter Aufbau
- Tipi ausbreiten und die Heringe im Boden fixieren
- Stange rein, aufziehen, fertig
- viel Platz
- Gruppen oder Familien finden ausreichend Platz
- manche Modelle erreichen gar Stehhöhe
- sehr stabil
- die Konstruktion lässt den Wind um die Kegelform herum gleiten
- so widersteht es auch starken Winden
Bei den Sami heißt das Tipi „Lavvu“, ein Begriff den Firmen wie Helsport weiterführen. Und somit sind wir bei unserem ersten Tipi-Modell angelangt.
Deren „Pasvik“-Tipi, aus der Trek-Reihe, führen wir in der 6 – 8 Personen Variante. Mit 5,5 kg Gesamtgewicht gehört es noch zu den Leichtvarianten und kommt klassisch ohne Innenzelt. Es schützt bei Wind und Wetter, jedoch nicht gegen einen feuchten Boden. Daher kann optional ein Zeltboden erworben werden, welcher mittig zu öffnen ist. Durch eine flammenhemmende Behandlung des Außenmaterials wird der Gebrauch eines Zeltofens oder Feuerkorb im inneren ermöglicht. Der Eingang verfügt zudem über ein Moskitonetz um Plagegeister fernzuhalten.
Bei dem Modell „Finnmark“ schöpft Helsport aus dem vollem. Der X-Trem Reihe zugehörig, finden ihm im bis zu 8 Personen Platz, es besitzt 2 Eingänge, ein höhenregulierbares Innenzelt (wird es verkleinert, speichert es besser die Wärme) bietet im Vergleich zum Pasvik deutlich besseren Schutz vor Kälte und Kondenswasser. Verstellt werden kann all dies aus dem Inneren des Tipis. Darüber hinaus, Snowflaps für den Winter, Moskitonetze für den Sommer, verschließbare Lüfter und verstärkte Abspannpunkte bei starkem Wind. Natürlich ist das Finnmark ebenfalls flammenhemmend behandelt und kann mit dem Helsport Zeltofen oder Feuerkorb genutzt werden. Der Zeltboden mit Öffnung kann als Feuergrube oder für Vorräte genutzt werden.
Ein großräumiges Tipi für eine Familie bis zu 4 Personen oder für Leute die zu zweit etwas mehr Platz wünschen. Wie bei allen Tipis, wird mit Hilfe der Mittelstange das Zeltgewebe aufgerichtet, zuvor jedoch mit den Heringen abgespannt, anschließend nachjustiert. Besonderheit hier: Durch bereits vernähte Gestänge im Bodenbereich, fällt das Gewebe nicht schräg ab, sondern bildet kleine, aufrechte, Wände. Somit wird zusätzlicher Platz geschaffen. Wer Gewicht sparen möchte der verwendet das Tipi ohne Innenzelt und trägt lediglich 2,9 kg mit sich. Es bedarf jedoch mehr Heringe (Minimum 18Stk). Denn Innen- und Außenzelt werden voneinander getrennt abgespannt.
Unser Ultra-Light Tipi im Sortiment. Ein Vollwertiges Tipi, mit Innenzelt und lediglich 2,5 kg. Das ist unsere Bestmarke im Gewichts/Platz Verhältnis! Erreicht wird dies mit dem „Gorlyn 20“ Gewebe. Ein 20 Denier feines Gewebe dem ein DAC Gestänge an die Seite gestellt wird, statt der üblichen schwereren Aluminiumgestänge. Sowohl das Außen-, als auch das Innenzelt können separat genutzt werden. Eureka bietet damit ein vielseitiges Tipi, was sich problemlos an die klimatischen Bedingungen anpassen lässt. Wem das noch nicht genug Möglichkeiten sind, das Innenzelt und Zeltunterlage werden auch in der „halben“ Variante angeboten. Das spart nochmals Gewicht.
Unser Baumwolltipi für bis zu 6, oder wer gern kuschelt, auch 8 Personen, punktet mit exzellenten Innenklima. Baumwolle wird seit Jahrhunderten für Zelte verwendet. Die aufquellende Baumwollfaser dichtet das Außengewebe bei Regen von selbst ab. Wichtig dabei ist jedoch, dass kein Kontakt mit dem Innenzelt besteht. Korrektes Abspannen ist hier besonders wichtig! Das mitgelieferte Innenzelt reicht für 3 Personen (das Tipi fasst 2 davon). Das Gewebe ist flammenhemmend bearbeitet und ermöglicht es, ein Lagerfeuer im inneren zu entfachen. Mücken werden durch „No-see-um“ Mesh abgehalten. Der Boden besteht, aufgrund höherer Belastung, aus 210 Denier Polyester und ist, wie bei Helsport, flexibel zu öffnen. Mit Haube und Schornsteindurchlass perfekt vorbereitet für den Ofenbetrieb.
CAMP4 Anwendungsempfehlung:
Sparfuchs-Tipi: Robens Green Cone
- günstig, etwas kleiner und aufwendiger im Aufbau
Trekking- Tipi: Eureka/Nigor WickiUp
- leicht und klein
Familien-Tipi: Helsport Pasvik
- günstig, robust, vielseitig, groß
Harte Touren-Tipi: Helsport Finnmark
- sehr robust, variabel für alle Wetterlagen, wintertauglich
Familien-Tipi deluxe: Eureka Lakota
- wenn Gewicht nicht relevant ist, tolles Innenklima durch Baumwolle, sehr flexibel
Hallo ich möchte gerne eine zweite Innenkabine für das Eureka Lakota btc kaufen. Können sie mir dabei helfen?
Hi Kristian, danke für deinen Kommentar! Leider haben wir schlechte Neuigkeiten für dich. Eureka wurde 2015 zu Nigor und vor ein paar Jahren dann von Bach übernommen, die weiterhin TC Zelte unter dem Namen Spatz führen. Wir haben direkt beim Vertrieb für dich nachgefragt, doch leider gibt es keinen Ersatz. Je nach dem wie wichtig dir das ganze ist, müsste wohl ein neues Zelt her. Alternativ habe ich auch schon von Moskitonetzen als Innenzelt gehört, oder dem eigenhändigen Nähen einer Innenkabine, aber ich weiß natürlich nicht, ob das bei dir überhaupt in Frage käme. LG