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Thule – die bauen doch Dachboxen…

Thule Rucksaecke im CAMP4.Unsere Rucksackeinkäufer Joh und Maik haben eine ganz neue Marke zu uns ins CAMP4 gebracht: Diese Marke heißt Thule. Wie, du kennst Thule? Die bauen doch Dachboxen. Recht hast du, aber lies mal Maik’s Bericht aus Südschweden und du wirst staunen, was Thule noch so alles kann:

Wenn man an schwedische Outdoormarken denkt, fallen einem schnell Namen wie Fjällräven, Hilleberg, Primus und so weiter ein. Auf Thule kommt man da nicht so schnell. Aber eigentlich ist es ganz logisch. Thule ist vor 75 Jahren als kleines Familienunternehmen in Südschweden entstanden, um Menschen mobiler zu machen – in einem Land wo die Entfernungen schnell mal groß sind – na klar mit Dachträgern für’s Auto.

Thule macht auch zu Fuß mobil

Und so wundert es nicht, dass es in den verschiedensten Ländern heute ganz normal ist Thule Dachträger, Dachboxen, Fahrradträger und Kinderfahrradanhänger im Outdoorladen zu kaufen. Im letzten Jahr ist Thule nun angetreten, um die Menschen auch zu Fuß mobil zu machen und Rucksäcke zu produzieren. Den Anspruch, den Thule dabei an sich selber stellt ist beachtlich und so haben sie ihrer Firmengeschichte folgend, das ehrgeizige Ziel herausgegeben, in den kommenden fünf Jahren zu einem der Top-Rucksackhersteller zu werden.

Dafür haben sie weltweit führende Rucksackdesigner zusammen gesucht und 2015 war es dann soweit und Thule hat mit dem „Guidepost“ den ersten Trekkingrucksack auf den Markt gebracht.

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Vor einiger Zeit trat Thule nun unter anderem an das CAMP4 heran, und bot an, dass wir mehr über Thule und seine Produkte erfahren könnten. Und da ich Angeboten gegenüber, nach Schweden zu reisen, nie abgeneigt bin, durfte ich Anfang März zu einem Besuch bei Thule starten.

Kreise über Berlin

Als ich am frühen Dienstagmorgen in Richtung Berlin Tegel fahre liegt dicker Nebel und Frost über der Stadt. Da ich nur mit einem handgepäcktauglichen Rucksack unterwegs bin, geht das einchecken schnell und unkompliziert, aber dann beginnt das Warten, denn Flugzeuge können aufgrund des bodennahen Nebels nicht landen und so kreist die Maschine, die uns nach Göteborg bringen soll eine Stunde über Berlin.

Ein Blick in die Runde der Wartenden und mir wird schnell klar, dass ich hier wohl nicht der Einzige bin, der zu Thule möchte und hier festsitzt. Zum Glück haben wir in Göteborg genug Zeit um unseren Transferbus zu bekommen!

Endlich in Göteborg angekommen werden wir sehr herzlich von unseren zuständigen Vertretern empfangen. Es ist schon eine ordentliche Gruppe, die da auf den Bus wartet. Insgesamt sind wir rund 60 Einzelhändler aus 38 Läden in 15 Ländern. Nach knapp zwei Stunden Fahrt durch Südschweden erreichen wir Hillerstorp, den Firmensitz von Thule. Es ist ein unscheinbarer Ziegelbau, der mehr an ein Wohnhaus erinnert, vor dem wir ausgeladen werden. Nur das Foyer und der Schriftzug über dem Eingang verraten, wo wir hier sind.

Drinnen gibt es erst einmal noch weitere Snacks und Getränke (ein kleiner Vorgeschmack erwartete uns schon im Bus) und es ist irgendwie heimelig hier, gar nicht so durchgestylt und beschäftigt, wie wir es von einem Unternehmen wie Thule erwartet haben. Wir werden vom CEO von Thule, Magnus Welander, persönlich begrüßt und sind uns sofort alle einig einen sehr bodenständigen und sympathischen Typen vor uns zu haben, der da in Jeans und Turnschuhen vor uns steht.

Recyclingquote und erneuerbare Energien

Ganz offen und locker erzählt er von der Thule-Geschichte und den Produkten, schwenkt dabei über die Qualitätsstandards und selber entwickelten Tests zu den Ideen, die sie für die Zukunft haben. Und dabei vergisst er nie, die Menschen zu erwähnen, die bei, und für Thule arbeiten.

Thule hat schon immer hohe Ansprüche an sich selber gestellt und so verwundert es nicht, das Thule die führende Marke für Dachträger, -boxen, Fahrradträger und Fahrradkinderanhänger ist. Auch was den Naturschutz angeht spielt Thule ganz weit vorne mit, so erreichen sie in ihren Werken im Schnitt eine Recyclingquote von 96% (hier in Hillerstorp sind es sogar unglaubliche 100%) und setzen voll auf erneuerbare Energien.

Aber erzählen kann man ja viel, und so dürfen wir uns die dortige Produktion und das Test-Center einmal anschauen. Magnus übernimmt die Führung gleich selber und zeigt uns stolz, wie Thule seine Produkte regelmäßig auf Herz und Nieren testet. So durchlaufen Dachboxen zum Beispiel eine simulierte Fahrt zweimal um den Globus oder Trolleys legen eine Strecke von mehreren hundert Kilometern auf der Buckelpiste zurück, Schutzhüllen müssen Falltests aus mehreren Metern Höhe gleich mehrfach überstehen und Kinderwagen und Fahrradanhänger müssen das Mehrfache ihrer vorgegebenen Zug- und Bewegungsbelastung aushalten.

Und das ganze dann nicht nur unter Schönwetterbedingungen, sondern es gibt direkt noch mehrere Klimakammern, wo die Produkte Temperaturen von -40°C bis +60°C, extremster UV-Belastung, verschiedensten möglichen und unmöglichen Chemikalien und Witterungseinflüssen ausgesetzt werden.

Und wie um zu zeigen, dass Thule an das glaubt, was sie tun, steht da ein nagelneuer Volvo, bei dem grade getestet wird, ob die Klammern der Dachträger wirklich alles das aushalten, was Thule verspricht, und eine Hydraulikpumpe versucht des gute Stück seitlich vom Dach zu ziehen. Es ist unglaublich, mit welcher Akribie Thule versucht die eigenen Produkte zu zerstören, und ein gutes Indiz dafür, wie wichtig Thule die Qualität ihrer Produkte ist…

Dachträger aus Blechplatten und Aluprofilen

Und nun geht es ins Herz von Thule – die Produktion. Die verschiedenen Produkte von Thule werden in den verschiedenen Standorten weltweit gefertigt. Hier in Hillerstorp z.B. werden alle Dachträger und die Montagesets dafür gefertigt, die berühmten Dachboxen kommen aus Neumarkt in Bayern und die Rucksackentwicklung befindet sich (leider) in den USA.

Das wäre nochmal spannend gewesen. Aber zu sehen, wie aus Blechplatten und Aluprofilen ein Dachträger wird ist auch schon sehr interessant. Und menschlich interessant ist es zu sehen wie Magnus durch die Hallen läuft und seine Mitarbeiter mit Handschlag und Namen begrüßt; und es arbeiten 350 Mann in Hillerstorp!

Nun geht es an die Rucksäcke. Der verantwortliche Rucksackentwickler Graham Jackson und sein Team stellen uns jeden einzelnen Rucksack und die Kindertragen und (natürlich nur) ihre Vorteile vor. Aber es ist schon spannend zu hören, warum welches Produkt wofür entwickelt wurde und welche Details und Eigenschaften hat und warum sich wer was dabei gedacht hat. Jeder Rucksack wird von seinem Entwickler vorgestellt. Da werden Männer echt wieder zu Kindern…

Luft nach oben und siegen wir souverän

Das war sicherlich keine Gehirnwäsche, aber ich muss schon sagen, dass einige Ideen wirklich gut sind – andere in meinen Augen nicht unbedingt, aber die bauen ihre Rucksäcke ja auch erst seit zwei Jahren. Da muss noch Luft nach oben sein…

Der Abend ist schon lange angebrochen, als wir nach Isaberg ins Mountain Resort fahren. Dort erwarten uns ein herrliches Abendessen, Getränke und viele interessante Gespräche mit den Menschen von Thule und den anderen Händlern aus ganz Europa. Aber lang wird’s trotzdem nicht, da wir alle in herrgottsfrühe aufgestanden sind und es doch auch eine Menge an Infos zu verarbeiten gibt. Am nächsten Morgen geht es nach einem wirklich guten schwedischen Frühstück raus in den Wald – die angekündigte Thule-Challenge beginnt!

In Kleingruppen treten zehn Teams gegeneinander an ihr gelerntes Wissen, und Kraft, Schnelligkeit und Geschick unter Beweis zu stellen. Jedes Thule Rucksackmodell hat dabei seine eigene Station. Nachdem wir die fünf Kilometer der Strecke und alle Posten absolviert haben, zieht unser Team ins Finale ein.

Ein letztes Mal müssen wir uns nun in Isaberg Beweisen. „Guidepost“ und „Versant“ liefern die Aufgaben dafür. Getreu dem Motto von Thule – wenn wir etwas beginnen, wollen wir auch die besten sein – siegen wir souverän!

Ehre und Ruhm

Und wie sagte Anders so nett, der materielle Gewinn ist eher gering, wir erhalten jeder ein Mealkit und einen Cliffbar, aber Ehre und Ruhm, die erste Thule-Challenge gewonnen zu haben, sind uns sicher 😉

Nach dem Mittagessen und einer abschließenden Marketing-Veranstaltung wird es Zeit Abschied zu nehmen. Der Bus bringt uns zurück nach Göteborg zum Flughafen und mit jeder Maschine die abhebt wird unsere Gruppe kleiner. Als letztes starten wir nach Berlin, und diesmal sogar pünktlich! Ich muss sagen, dass dies zwei sehr intensive, aber auch spannende und bereichernde Tage waren.

Und wenn Ihr nun etwas über den „Guidepost“ oder den „Capstone“ oder auch jeden anderen Thule –Rucksack oder die Kindertrage „Sapling“ wissen wollt, sprecht uns einfach an!


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