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Zelt Testbericht: Hilleberg Nallo 2GT


Seit Kurzem darf ich ein Nallo 2GT von Hilleberg mein Eigen nennen. Das erste mal wirklich im Einsatz war gleich seine Feuertaufe: 2 Wochen Trekkingtour, zwei Personen, Wildcampen, Wind und Regen als dauerhafte Begleiter…

Aufbau des Nallo 2GT

Der Aufbau vom Nallo 2 GT ist für Tunnelzelt-Kenner nichts Neues und denkbar einfach. Der einzige Punkt, auf den es zu achten gilt ist das Zuordnen der Gestänge zum jeweils richtigen Gestängekanal, da das mittlerer Gestänge länger ist. Aber hier hat Hilleberg mitgedacht und sowohl mittleres Gestänge als auch den dazugehörigen Kanal rot markiert – Fehler sind also fast nicht möglich.
Ein Video zum Aufbau gibt’s Hier

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Platzangebot im Zelt

Das ein so leichtes Zelt nicht über jeden Luxus verfügen kann, leuchtet ein. Mit einer Altbau-ähnlichen Deckenhöhe kann das Nallo 2 GT nicht triumphieren. So manchem mögen 100 cm maximaler Höhe ein wenig niedrig vorkommen, aber für mich (1,76 Meter groß) war das nicht problematisch. Am Eingangsbereich des Innenzeltes kann man wirklich bequem sitzen – nach hinten (zum Fußende) wird es sehr viel flacher. An Breite und Länge (130 cm / 220 cm) lässt sich wirklich nichts aussetzen! Die Apsis der GT-Version bietet zusätzlich sehr viel Raum. Da dort problemlos Rucksäcke und Co. untergebracht werden können, muss man sich den Innenzeltbereich nicht noch mit seiner Ausrüstung teilen. Damit man in jeder Lage sicher vor Wind und Wetter ist, hat Hilleberg dem Nallo 2 GT gleich zwei Eingänge verpasst – auf jeder Seite der Apsis einen. Somit besteht immer die Möglichkeit, von einem Eingang im Windschatten zu profitieren.

Belüftung im Hilleberg Nallo 2GT

Das Nallo 2 GT verfügt über ein gutes Belüftungssystem. Am Fußende im Innenzelt befindet sich ein Reißverschluss -„Fenster“ das mit einem  Mückennetz hinterlegt ist. Dahinter, am Außenzelt befindet sich zur Belüftung eine Öffnung, die mit Reißverschluss geöffnet werden, hoch gerollt und fixiert werden kann. Der Eingang des Innenzelts ist natürlich auch komplett mit Mückennetz ausgestattet, so dass auch dort eine gute Belüftung möglich ist. In der Apsis befindet sich eine weitere RV-Öffnung zur besser Belüftung. Diese ist zwar außen „überdacht“, so dass es nicht herein regnen oder schneien kann, verfügt aber nicht über ein Mückenschutz. Ein besonderes Highlight: Bei der GT-Version kann die vordere Apsis komplett zur Seite gerollt und befestigt werden. Dadurch entsteht eine Öffnung, die fast über die ganze Breite geht und einen nicht nur mit frischer Luft sondern auch einem tollen Ausblick versorgt. Für eine perfekte Luftzirkulation ist es wichtig, dass Nallo ordentlich (faltenfrei) abzuspannen.

Das Problem mit dem Reißverschluss

Mein einziger Kritikpunkt am Nallo 2GT gilt dem Eingangsbereich des Innenzelts. Die Verarbeitung der „Tür“ lässt – zumindest bei meinem Exemplar – zu wünschen übrig. Der Stoff wurde rund um den Reißverschluss eher schlecht als recht vernäht. Bereits nach 2 Wochen ist das Material sehr ausgefranst (siehe Bild). Prinzipiell schränkt dieses Manko die Funktionalität der Zelte nicht ein. Man muss nur aufpassen, dass sich die Fransen nicht im Zipper verfangen. Der ausgefranste Rand hat an sich keine negativen Folgen. Bei einem Zelt in dieser Preisklasse dürfen meiner Meinung nach jedoch solche kleinen „Schlampereien“ nicht auftreten. Da Hilleberg dies auch so sieht, kannst du dich in einem solchen Fall an deinen Fachhändler des Vertrauens wenden.

Farbe bekennen?

Rot oder Grün – eine taffe Entscheidung. Beides hat Vor- und Nachteile. Klaro, ein grünes Zelt fällt im Wald und auf Wiesen weniger auf, was gerade beim Wildcampen ein wichtiger Punkt ist. Aber ist man „legal“ unterwegs (wie in meinem Fall in Schottland) braucht man darauf nicht achten. Die rote Version verleiht ein wunderbares Farbgefühl. Geraden bei den letzten abendlichen Sonnenstrahlen ist die warme Farbe wirklich angenehm und am nächsten Morgen sieht man gesund aus und nicht (wie in grünen Zelten oft der Fall) bleich und krank. Abgesehen davon sieht es natürlich viel cooler auf Fotos aus!

Fazit:

Ich bin restlos begeistert! Diese Investition hat sich definitiv gelohnt. Das Nallo von Hilleberg hat mich im Urlaub nicht nur geschützt sondern war mir ein kuschliges Eigenheim. Ich bin sehr froh, mich für die GT-Version entschieden zu haben! Die riesige Apsis ist perfekt für Schlecht-Wetter-Abende und bietet massig Stauraum für das Gepäck. Das Problem mit dem ausgefransten Innenzelt-Eingang ist natürlich ärgerlich – wahrscheinlich aber ein Verarbeitungsfehler an meinem Exemplar und nicht die Regel. Alles in allem ist das Nallo 2GT ein super Allround-Zelt für Freunde vom leichten Gewicht.


4 Responses to Zelt Testbericht: Hilleberg Nallo 2GT

  1. Alex says:

    Das ist definitiv eine Ausnahme, ich habe ein nammatj3 und ein Unna und bei beiden ist der Reißverschluss Top und nicht ausgefranst

    • Fine fine says:

      Ja definitiv – die Zelte haben schließlich nicht einfach so diesen tollen Ruf. Ich hab mein Zelt im Camp4 vorbeigebracht und der Reißverschluss wurde super schnell überarbeitet. 2 Wochen später hatte ich es wieder… Also alles problemlos

  2. Klemens says:

    Nur leider tropft immer Regenwasser (oder Kondenswasser) beim Öffnen der Außentür auf das Innenzelt …
    Bei einem Zelt dieser Preisklasse nicht zu verteten!

    • Dennis Dennis says:

      Hallo Klemens,
      die Faustformel bei Kondensation lautet: etwa 1 L Wasserdampf pro Person je Nacht. Dabei darf auch die Ventilation des Zeltes nicht versperrt oder geschlossen sein. Nur so kann der Wind dabei helfen, den Wasserdampf aus dem Zelt zu bekommen. Allerdings ist das in feuchten Gebieten auch mit Wind kaum mehr möglich. Wenn also Wasser, außen oder innen, am Zelt hängt, musst du es vorsichtiger öffnen oder als erstes etwas daran wackeln. So fließen die großen Wassertropfen am Zelt nach unten hin ab.
      Gruß
      C4-Team

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