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Profi-Test bestanden: Forerunner 920XT

DCIM100GOPROGarmins Forerunner 920XT ist eine Uhr für Triathleten. Sie kann schwimmen, Rad fahren und Laufen. Und hier gibt es den dazugehörigen Testbericht vom Profi:

Ich bin 30 geworden. Und wie es sich gehört muss man dieses schwerwiegende Ereignis mit einem anständigen Geschenk an sich selbst kompensieren. Als passionierter Triathlet steht man an dieser Stelle vor einer breiten Auswahl an Spielzeugen für seinen Sport….

Leichte Entscheidung

Ich habe mich für eine Pulsuhr entschieden und bei einem anständigen Geschenk muss es natürlich auch das neue Flaggschiff von Garmin sein, die Forerunner 920XT. Dass dabei nicht die unauffälligen Farben schwarz/blau, sondern rot/weiß zum Einsatz kommen versteht sich dabei ja wohl von selbst.

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Nach überstandener Vorfreude, hektischem Auspacken und exzessiven Zeitansagen stand natürlich gleich der erste Lauf auf dem Plan, alles andere würde zu lange dauern. Zum Glück ist alles so einfach einzurichten, dass ich mich nicht lange damit aufhalten musste. Die Uhr kam sogar geladen aus der Packung.

Anders als von meiner Oma befürchtet, O-Ton: „Jungchen, wat willste denn mit som Klopper am Arm, da kriegste ja Schlachseite“ bin ich nicht zu Seite getaumelt, denn die Uhr ist deutlich leichter als sie aussieht und sitzt dazu auch noch perfekt am Handgelenk. Meine Oma konnte ich überzeugen, als ich ihr die extragroßen Zahlen eingestellt und die Licht-Funktion vorgeführt habe.

Eigenlob macht doch Spaß

Beim Laufen habe ich mich nach der Hälfte gleich erstmal selbst zur Wahl beglückwünscht, alles übersichtlich angeordnet, funktional auf den verschiedenen Bildschirmen sortiert und auf Anhieb verständlich.

Für meine weiteren Läufe habe ich mir dann noch einen Lauf-Bildschirm individuell mit verschiedenen Stoppuhr-Funktionen angepasst um alle Daten für´s Training mit Intervallen auf einem Blick zu haben: Distanz, Rundenzeit, Rundengeschwindigkeit und Puls – so wird die Uhr zum richtigen Trainingsbegleiter und hilft optimal bei der Trainigssteuerung.

Besonderer Clou von Garmin ist, dass der Pulsgurt einen integrierten Bewegungssensor hat, mit welchem sich auch Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegungen und Schrittlänge messen lassen. Dazu später mehr…

Alles nach meinen Bedürfnissen

Auf dem Rad lief die Nummer ähnlich, alle maximal vier Felder nach meinen Bedürfnissen angepasst und los ging die wilde Hatz durch die Müggelberge. Auf dem Rad wird die Nummer mit den Höhenmetern noch etwas interessanter, da hier der barometrische Höhenmesser etwas mehr zu tun hat. Ja, die Müggelberge haben den Namen nur mit Einschränkung verdient, aber wenn man eben nichts anderes zur Hand hat, dann müssen die herhalten und wenn man 10x zum Müggelturm hochfährt bekommt man auch eine stattliche Zahl von Höhenmetern.

Besonders gespannt war ich auf die Schwimmfunktion, weil Garmin in meinen Ohren vollmundige Versprechen gemacht hat. Sie behaupten, dass die Uhr Schwimmstil, Streckenlänge und Zugfrequenz messen kann. Das klang zu schön um wahr zu sein und hat meinen Ehrgeiz herausgefordert. Also vor dem Schwimmtraining die Beckenlänge eingestellt und ab ins Wasser.

Wie versprochen, die Uhr hat alles gezählt. Ihre Stärke sind lange Freistil-Strecken hier misst sie Strecke, Züge und Zeit genau. Durcheinander kam sie jedoch beim Lagen schwimmen. Delphin, Rücken, Brust und Freistil auf 100m, da hat sie 200m statt 100m angezeigt und ich war verwundert.

Noch bin ich schlauer als die Uhr

Aber der richtige Schwimm-Test stand noch bevor: Wassergefühlsübungen. Das sind fiese kleine Übungen bei den man sich mit minimaler Handbewegung im Wasser fortbewegen muss, man fast absäuft wenn man sie zum ersten Mal macht und bei denen am Handgelenk richtig viel Bewegung entsteht, man ansonsten aber eher ruhig im Wasser liegt. Und richtig, nach 50 Metern im Becken zeigte die Uhr schon 250 Meter an. Ich gebe zu, ein wenig unfair, aber ich habe mich schlau gefühlt.

Zum Ausgleich für meine hinterlistige Überlistung hat sich die Uhr mit einer handfesten Überraschung an meinem übertriebenen Ehrgeiz gerächt – nämlich mit einem sehr gut durchdachten Stoppuhr-Display. Auf vier Feldern zeigte sie mir in der Pause alles an, was man als Schwimmer so braucht: Pausenzeit, Abgangszeit, geschwommene Zeit und Distanz.

Das Können der Uhr beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Funktion als Begleiter und Aufzeichner von sportlichen Aktivitäten, sie ist auch zum einen ein sehr gutes Überwachungsinstrument und Garmin kann auch sehr gut Daten auswerten und übersichtlich darstellen.

Verfolung aufgenommen

Das mit der Überwachung geht so: Per Garmin-App und Bluetooth verbindet man die Uhr mit dem Smartphone. Anschließend verschickt man per Mail einen Link an die Mailadresse des Überwachers und schon kann derjenige am PC verfolgen, wo man langfährt und wie sich der Puls so verhält. Diese Funktion hat für wunderbare Ablenkung am Büro-PC meiner Frau für alle umliegenden Kollegen gesorgt.

Die Übertragung der Trainingsdaten zur Auswertung auf den PC oder in die verschiedenen Auswertungs-Portale war meiner Erfahrung nach bei anderen Uhren immer einer der Knackpunkte, an denen es gehakt hat. Nicht so beim Forerunner 920XT. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, die Daten von der Uhr herunterzuladen.

Die erste und bequemste Möglichkeit ist per WLAN. Hierzu muss man einmalig der Uhr am PC das heimische WLAN-Passwort flüstern und schon werden die Trainingsdateien automatisch nach dem Training in das Garmin-Portal hochgeladen.

Die zweite Variante funktioniert über Bluetooth und ist praktisch, wenn das heimische WLAN mal nicht zur Hand ist. Hierzu einfach Uhr und Smartphone verbinden und schon werden die Daten in das Garmin-Portal hochgeladen und können bestaunt werden.

Ergebnisse im Garmin-Portal: Geht über WLAN oder Bluetooth

Ergebnisse im Garmin-Portal: Die Auswertung bekommt man über WLAN oder Bluetooth.
Bild: Garmin/Robert Scheibe

Im Garmin-Portal kann man sich dann auch die Daten zu den Lauf-Messwerten: Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung, Schrittlänge usw. anschauen. Das sieht auf jeden Fall gut und plausibel aus, wie belastbar eine an der Brust gemessene Bodenkontaktzeit der Füße ist kann ich nicht genau sagen, aber Garmin wird sich dabei schon was gedacht haben.

Für soziale Duellanten

Für alle sozialen Netzwerker bietet sich auf dem Garmin-Portal auch die Möglichkeit, die Trainingseinheiten bei diversen sozialen Netzwerken zu teilen und somit seinen Freunden zugänglich zu machen. Ich persönlich nutze diese Möglichkeit, um mich bei Strava mit meinen Freunden auf den heimischen Segmenten zu duellieren.

Für alle, die noch mehr Daten als GPS und Puls erheben und auswerten möchten bietet der Forerunner über ANT+ die Möglichkeit weitere Sensoren zu – nutzen, wie zum Beispiel einen Wattmesser oder Trittfrequenzsensor am Rad.

Insgesamt muss ich sagen, dass Garmin mit der Forerunner 920XT eine GPS-Uhr gelungen ist, welche meinen optischen und inhaltlichen Bedürfnissen gerecht wird – ich bin zufrieden.


2 Responses to Profi-Test bestanden: Forerunner 920XT

  1. Steff says:

    Hallo Strava-König, klasse Bericht! Ich habe die 920 nun seit einem Jahr und immer wieder Probleme mit den Knöpfen; diese bleiben „stecken“ bzw. springen nicht wieder zurück. Irgendeine Idee oder muss das Teil zurück an Garmin? Vielen Dank und Gruß, Steff

    • Rob says:

      Hi Steff,

      hm, in dieser Hinsicht hatte ich noch nie Probleme. Aber ich nehme die Uhr auch regelmäßig zum Schwimmen, vielleicht sorgt das für freie Knöpfe!?

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