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25 Jahre CAMP4: Wir sagen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

Andreas Hille und Anke Kunst: CAMP4 Inhaber. Foto: Die Hoffotografen/ Maria VogelDie Geschichte des CAMP4 beginnt vor 25 Jahren: Zu einer Zeit, als Anke und Andreas sich als potenzielle Konkurrenten trafen. Konkurrenten deswegen, weil sie dieselbe Idee hatten. Am 13. April 1991 eröffnete das CAMP4 Berlin. Zeit für eine kleine Hommage:

Kurz nach der Wende stehen sich Anke Kunst, ihr damaliger Freund Detlef Stock und Andreas Hille bei der Ispo in München das erste mal gegenüber. Im Grunde kannten sie sich schon, denn die Ostberliner Kletterszene war eher eine kleine Gemeinde, aber wirklich begegnet waren sie sich noch nicht.

Aus Konkurrenten werden Partner…

Schon länger hegten sie unabhängig voneinander dieselbe Idee: Ost-Berlin brauchte einen Bergsport-und Kletterladen, geführt von Menschen, die sich mit der Materie auskennen.

Noch bei der Messe beschlossen die drei umgehend per Handschlag – einst war noch Detlef mit von der Partie – zusammen zu arbeiten. Aber es sollte nicht einfach werden, ein Laden musste gefunden, Finanzierungen geschaffen und Business Pläne geschrieben werden.

1991 war es dann soweit: Aus einer Idee wurde Wirklichkeit: Unter der Jannowitz-Brücke, im jetzigen Golden Gate, eröffnete das erste CAMP4. Als waschechten „Ossis“ fehlte ihnen natürlich jegliches Wissen von Sachen wie Marketing und Geschäftsleben. Das Kapital bestand lediglich aus der Liebe zum Klettern und Draußen sein.

Eine weitere Hürde war der Name! Kurz und knackig sollte er sein, alle sollten sich angesprochen fühlen, egal ob Sportkletterer oder Alpinisten. Und dann muss so ein Name natürlich auch noch die Liebe zu hohen Bergen, steilen Wänden, Natur und fernen Ländern ausdrücken.

… und Freunde

Gar nicht so einfach, denn trotz ihrer gemeinsamen Leidenschaft waren Anke und Andreas doch sehr unterschiedlich. Detlef hat bereits 1995 den Laden verlassen und verunglückte 1999 in Venezuela tödlich. Anke, eine Berliner Kletterfrau, zog es damals ins legendäre Yosemite Tal. Und wie hieß doch gleich der Zeltplatz am Fuße des El Capitan?

Andreas war auch ein Klettermann, aber er liebte viel mehr die richtig eisigen Höhen. Er war eher ein Alpinist als Sportkletterer. Sein großer Traum: das berühmte Lager 4, das letzte Hochlager am Südsattel des Mount Everest. Zwei unterschiedliche Träume mit einer ganz entscheidenden Gemeinsamkeit: CAMP4.

Am 13. April 1991, um 10.00 öffnete das CAMP4 Berlin seine Pforten. Wohlgemerkt heißt es CAMP VIER und nicht etwa four, englisch war schließlich nicht des Ossis Stärke. Schnell entwickelte sich der erste Ausrüstungsladen im geeinten Ost-Berlin zu einer wahren Größe. „Wir haben es sozusagen geschafft“, sagt Andreas schmunzelnd und fügt hinzu: „Würde Helmut Kohl uns kennen, er hätte seine Freude an uns.“

Mittlerweile haben Anke und Andreas ihre BWL-Lektionen gelernt, sind umgezogen an den U-Bahnhof Schillingstraße, den sie übrigens gerne in CAMP4 😉 umbenennen würden, haben den ganzen denkmalgeschützen Bau saniert und sind dennoch dieselben wie damals.

Gelebte Leidenschaft bis heute

Die Grundpfeiler für den Arbeitsalltag im CAMP4 sind bis heute gleich geblieben. Ja, zum aktiven Unterwegssein und nein, zu extremen Wachstumswünschen. Noch immer sind alle CAMP4ler viel draußen unterwegs – am liebsten weit abseits ausgetretener Wege. „Wir möchten den Kunden aus eigener Erfahrung beraten können: Authentisch, mit viel Freude und Begeisterung“, erklärt Anke.

„Diese Einstellung gibt uns die Freiheit, unsere Kunden wie Freunde zu beraten – ohne Verkaufszwang, auch wenn das so mancher anfangs nicht glauben mag“, sagen beide einstimmig. Und bedanken sich bei ihren Kunden. Vor allem dafür, dass sie die Art der Beratung zu schätzen wissen und dass das CAMP4 seit 25 Jahren ein Teil der vielen Abenteuer sein darf.

Camp 4 ist ein gelebter Traum – und manchmal reiben sich Anke und Andreas noch immer die Augen, dass dieser überhaupt funktioniert. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!


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2 Responses to 25 Jahre CAMP4: Wir sagen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

  1. Hans Scholze Hans says:

    cooler Film from Horst Hille;-)

  2. Lars says:

    Das waren noch Zeiten. Ich kannte noch Stoeckchen und Hille vom Kletterclub Karlshorst und Klettern im Elbsandstein in den 1980ern. Bin leider nie mit ihnen eine Tour zusammen geklettert, denn sie waren mindestens immer vier Grade saechsische Skala ueber mir. Dann habe ich den Aufbau des Ladens an der Jannowitzbruecke verfolgt. Fast forward – ich lebe nun seit Langem mehr oder weniger in der Naehe seines Namensgebers. Ich fahre mit meiner Familie mindestens ein- bis zweimal pro Jahr in Yosemite und muss dabei immer an die unvergleichlichen Zeiten mit den Kletterfreunden von damals denken.

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