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Testbericht Kochmesser Böker Sanyougo

Ratatouille mit Sanyougo Outdoor Kochmesser

SanYouGo ist mehr als ein Wortspiel. Ein Santogo, das Messer der drei Tugenden, ist ein japanisches Allzweckmesser. Dieses ist  gekennzeichnet durch geraden Rücken der  bis  in den Griff geht und eine breite Klinge mit sehr schlankem geradem Keilschliff.

Das Santogo wird am Griff mit Mittelfinger und Ringfinger gehalten, wobei  Daumen und Zeigefinger an der breiten Klinge anliegen und das Messer so sehr gut geführt werden kann. Der dänische Designer Jesper Voxnaes kreierte dieses besondere Stück für Outdoor-Küchenchefs in einer 70 Gramm leichten tragbaren Variante.

Dabei reduzierte Jesper Voxnaes das Vorbild auf das wesentliche: Setzte den Schwerpunkt auf den Kopf, schuf eine schlanke, breite Klinge mit Keil- oder Flachschliff und einem ergonomischen kurzen Griff. Anders als beim Original ist die Klinge nicht gerade sondern gebogen, so wird eine längere Schnittlänge erzeugt. Bei einer Gesamtlänge von 14,2 cm kommt das Sanyougo auf eine nutzbare Schnittlänge von 7,8 cm – das ist wirklich gut, denn viel mehr nutzt man bei einem großen Kochmesser auch nicht.

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Der Messertest:

Geliefert wird das Sanyougo in einer schicken Verpackung und als Zubehör gibt es sogar noch einen Klingenschutz aus Leder. Allerdings gibt es das Messer ohne Lederscheide, um es sich an den Gürtel zu hängen. Aber wer trägt auch ein Kochmesser am Gürtel?

Gleich nach dem Auspacken – der Klingentest: Kurz seitwärts auf ein Brettchen geklopft, ertönt von der Klinge ein verheißungsvoller Klang. Nun –  Rasieren des Handrückens –  für mich ein kleiner Wehrmutstropfen, hier könnte das Messer etwas schärfer sein.

Der  Stahl X50CrMoV15 ist aber ein guter preislicher Kompromiss, erlaubt er doch Schnittwinkel bis runter zu 20 Prozent. Auf meinem Schleifblock ziehe ich das Sanyougo nochmals liebevoll ab und siehe da, jetzt kann ich es auch als Rasiermesser benutzen.

Was taugt die Klinge?

Der Tomatentest: Ein gutes Kochmesser zerschneidet ohne Kraft und nur durch Gewicht und Schärfe der Klinge eine Tomate. Perfekt! Wie gut das funktioniert, sehr ihr im Video.

Der Möhrentest:  Ein Messer mit zu breiter Klinge oder mit Hohlschliff wirkt bei hartem Gemüse eher wie eine Spalt Axt und reißt mehr als es schneidet. Macht das Sanyougo auch perfekt!

Der Knoblauchtest: Gelingt dank der wirklich guten Führung und Schärfe der Klinge richtig gut. Ich schaffe es hauchdünne Späne von der  Knoblauchzehe zu hobeln. Wahrscheinlich könnte man auch Trüffel damit hobeln.

Der Zwiebeltest: Auch die lassen sich zu präzisen zwei Milimeter großen Würfeln verarbeiten. Es ist ein Genuss, wie mit einem echten Kochmesser. Der Rest ist alles Routine und stellt keine Herausforderung mehr da.

Die Handhabung

Auch wenn das Messer für mich – ich bin zwei Meter hoch – etwas winzig ist, kann ich  damit schnell arbeiten. Wie auch beim Original, dem Santogo, wird die Klinge mit Daumen und Zeigefinger dicht am Heft gegriffen, dabei liegt der Zeigefinger bis zum ersten Glied an. Mittel- und Ringfinger rutschen automatisch in die Griffmulde und stützt sich nur sehr leicht an der Oberkante in der Hand ab. Mit der Hand bist du sehr nahe am Geschehen.

Wiegeschnitt und Hacken

Die beiden Arbeitsweisen Wiegeschnitt und Hacken lassen sich gut ausführen: Dazu wird die breite Klinge jeweils an die aufgestellten Finger der linken, die das Schneidgut hält, gelehnt. Die Klinge ist so breit, dass die Gefahr das Essen für Vegetarier mit eigener Haut zu kontaminieren relativ gering ist.

Beim Wiegeschnitt lässt sich das Messer gut mit dem Daumen aus dem Handgelenk bewegen, das bedarf ein bisschen konzentrierter Übung, geht aber schnell. Auch beim Hacken von Kräuter lehne ich die Klinge an die Finger der linken Hand. Und stakkato artig hämmert die Klinge auf die Kräuter und zerkleinert diese –  ist bei dem Gewicht und Schärfe der Klinge kein Problem.

Technische Daten:

  • Böker Plus Sanyougo Green
  • Designer: Jesper Voxnæs
  • Gesamtlänge: 14,2 cm
  • Klingenlänge: 8,4 cm
  • nutzbare Schnittlänge 7,8 cm
  • Gewicht: 70 g
  • Klingenstärke: 2,0 mm
  • Klingenmaterial: X50CrMoV15
  • Griffmaterial: Micarta

Fazit

Das Sanyougo ist ein tolles Kochmesser für unterwegs. Besser geht es bei diesem Preis nicht. Und auch wenn bei mir die Anfangsschärfe fehlte, ist es doch für jemanden, der noch nicht routiniert im Umgang mit super scharfen Kochmessern ist, scharf genug. Kurz gesagt: Absolut Empfehlenswert! Tolles Geschenk!

Beim Test wurde Ratatouille bereitet – das Ratatouille-Rezept für Outdoor-Unterwegs-Köche erscheint demnächst …


Mitbegründer von CAMP4, seit 1991 dabei. Liebt alles, was mit Outdoor zu tun hat.

One Response to Testbericht Kochmesser Böker Sanyougo

  1. Knut says:

    Toller Artikel, werd ich gleich mal ausprobieren bei meiner nächsten Tour testen.

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