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Privatoper im CAMP4 Berlin

Erste Probe im CAMP4. Foto: Andreas HilleWer das Reisen liebt und wer ständig viel unterwegs ist, der liebt auch das Heimkehren. Vielleicht ist das genau der Grund, warum in unserem CAMP4 bald „Die Heimkehr aus der Fremde“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy in einer sogenannten Privatoper aufgeführt wird.

Mendelsson-Bartholdy hat das Stück  „Die Heimkehr aus der Fremde“ ursprünglich für die 25-jährige Hochzeitsfeier seiner Eltern geschrieben. Und tatsächlich wurde es zu Lebzeiten auch nur einmal aufgeführt, nämlich in Berlin in einem kleinen Pavillon, nur mit Freunden und Verwandten.

Und genau in solch einer intimen Atmosphäre wird die Oper auch in diesem Herbst bei uns aufgeführt. Privatoper im CAMP4 Berlin am 19./20. und 22. September! Jeweils um 21.00 bzw. 20.00 Uhr am Sonnabend. Karten gibt es direkt vor Ort oder aber, wer auf Nummer Sicher gehen will, schreibt eine E-Mail an: [email protected]

Für Freunde, von Freunden

Die Idee kam den Freunden Roland Castringius und Bernd Matzner ganz spontan beim gemeinsamen Fußball gucken: „Wollen wir die Privatoper nicht auch mal in Berlin aufführen?“ fragte Roland seinen Freund Bernd. Schließlich gab es die Privatoper schon seit zehn Jahren – aber immer nur draußen. Nämlich in Bremer Gärten, wo schon Rolands Vater seit vielen Jahren diese Form der Oper organisiert.

Gesagt, getan, nun musste nur noch eine Location gefunden werden. Hierbei seien ungewöhnliche Orte kein Muss, wie mir Roland Castringius erklärte. Er inszeniert die Privatoper. Aber es solle eben ein Ort sein, an dem normalerweise keine Opern stattfinden. Orte, die nicht vorgesehen sind für solche musikalischen Veranstaltungen, z.B. ein Garten, wie in Bremen.

Das Ziel der Privatoper ist ganz leicht formuliert: „Wir wollen Oper von Freunden für Freunde machen.“ Und so soll es auch in Berlin werden. Freunde und Bekannte der Musiker und natürlich CAMP4 Kunden, Mitarbeiter mit deren Freunden und Familien sind das Zielpublikum dieser Oper.

So sind 85 Prozent des Ensembles tatsächlich aus dem Freundeskreis: Auch Ullrich Müller, er spielt die Rolle des Kauz und ist beispielsweise schon auf der Hochzeit von Regisseur Bernd Matzner aufgetreten. Klar, dass er es sich nicht nehmen lässt auch hier dabei zu sein. „Schon bei der Hochzeit gab es zu später Stunde eine spontane Gesangseinlage einiger Gäste“, weiß Lars Strähler-Pohl zu berichten. Und  auch Bernd und Lars haben schon gemeinsam musiziert. Und das nicht irgendwo, sondern im Berliner Jugendorchester.

Der Weg ist das Ziel

Am meisten erfreuen sich aber die beiden Herren am Prozess der Entstehung und da sind sich einig. Sie haben Freunde und Freundesfreunde und deren Bekannte, wer wen kennt eben, zusammengetrommelt für die Aufführung. Die meisten haben schon einmal miteinander musiziert und manche waren sogar schon bei einer anderen Privatoper beteiligt.

Erste Proben gab es schon. Foto: www.privatoper.de

Erste Proben gab es schon. Foto: www.privatoper.de

Lars Strähler-Pohl ist musikalischer Leiter der Privatoper und findet vor allem die Wahl der Location spannend: „Wenn man eine Oper losgelöst von einem großen Haus aufführen kann, dann hat man ganz andere Freiheiten und die wollen wir nutzen“, sagt er und ergänzt: „Wir wollen die Dinge anders machen. Dass es sich beim CAMP4 um einen Reiseladen handelt ist dabei sehr hilfreich und passt super zur Geschichte. Diese handelt ja von der Heimkehr aus der Ferne, der Fremde.“

Unser CAMP4 ist für Lars ein ganz besonderer Ort, weil er mit Oper so gar nichts zu tun hat. Schon die Atmosphäre, die Geräusche und vor allem auch der historische Hintergrund haben mit Oper so gar nichts zu tun. „Man verbindet diesen Ort nicht mit Oper. Ich möchte den Bezug dennoch herstellen, das macht mir riesigen Spaß!“ Er will all die Möglichkeiten nutzen, die es jetzt gibt und früher gerade hier so verboten waren.

Eine ganz besondere Herausforderung wird die Bühne im Ladengeschäft selber sein  – die gibt es nämlich nicht. Das Musiktheater wird überall sein, zusammen mit den Zuschauern, die stehen, sitzen, von der Empore herabschauen und doch mittendrin sind.

 Vereint: Mendelssohn und Shakespeare

Für Regisseur Bernd Matzner ist Verknüpfung von Mendelssohns Musik mit den Texten von Shakespeare am spannendsten: „Den eigentlichen Text der Oper schmeißen wir raus, stattdessen haben wir nur den Kern und das Erzählenswerte herausgearbeitet und das ergänzen wir dann wiederum mit den Texten von Shakespeare“, erklärt Matzner.

Zusätzlich wurde ein Erzähler erfunden, damit auch alle alles verstehen. Und dieser agiert im ganzen Raum. So wird das CAMP4 zur Bühne und die Oper in eine Umgebung versetzt, wo man sie sonst nicht erwartet.

Neugierig? Premiere ist am Freitag, 19. September 21.00 Uhr. Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag, 20. September 20.00 Uhr sowie am Montag, 22 September 21.00 Uhr. Die Karten kosten 10 EUR und können mit einer E-Mail an [email protected] reserviert werden.

Wer jetzt auf einen kleinen Vorgeschmack Lust hat, der schaut doch am kommenden Sonntag zum Tag des offenen Denkmals vorbei, da gibt es die erste Probe mit Orchester im CAMP4 Berlin.


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